Die Mutter hat Samuel (5) nach Tschechien verschleppt.
Der 36-jährige Oberösterreicher Harald F. ist verzweifelt. Wie berichtet, hat seine Ex-Partnerin Daniela (26) kurz vor Weihnachten den gemeinsamen Sohn Samuel (5) aus Linz in ihre Heimat Tschechien entführt. Seither kämpft der Vater mit Sorgerecht darum, sein Kind zurückzubekommen. Er gewinnt Runde um Runde, ohne sich als Sieger zu fühlen.
Kind 500 Kilometer entfernt
Heute setzt sich Harald F. zum dritten Mal ins Auto, um Samuel im 500 Kilometer entfernten Decin erstmals nach dem Kidnapping zu sehen. Mutter Daniela hält den Fünfjährigen dort versteckt. Doch schon vorm Start ist der Vater skeptisch: „Wahrscheinlich werde ich wieder ausgetrickst.“
Vater ist im Recht
Die Ahnung hat gute Gründe. Denn im Kampf um sein Kind hat der Oberösterreicher bisher zwar alle Runden gewonnen – aber nur auf dem Papier. Da gibt es eine „vollstreckbare Rückführungsanordnung“ des Bezirksgerichts Traun und eine Verfügung der tschechischen Justiz, dass er Samuel jedes Wochenende treffen darf, bis ein Gericht in Brünn am 24. März nach dem „Haager Abkommen“ entscheidet. Für Juristen ist klar: Der Vater gewinnt.
Vater mit dem Umbringen bedroht
Die Praxis aber führt gutes Recht ab absurdum. Denn in Decin bekam Harald F. seinen Buben nie zu Gesicht. Dafür wurde er von Danielas neuem Freund, einem albanischen Zuhälter, mit dem Umbringen bedroht: „Und die Polizei dort sagt, sie kann nichts tun.“ Harald F. hält entschlossen dagegen: „Samuel ist mein Leben.“ Das schließt aufgeben aus.