Bei den Verhandlungen um die Geiseln zeichnet sich offenbar langsam eine Lösung ab. Das Außenamt hält sich jedoch bedeckt.
Seit drei Monaten sind sie in den Händen algerischer Rebellen, nun gibt es für die Salzburger Geiseln in Mali wieder Hoffnung: Bei den Verhandlungen werden offenbar Fortschritte gemacht. Es gebe Hinweise, "dass sich die Causa auf eine Lösung zubewegt“, wird aus Diplomaten-Kreisen berichtet. Wann mit dieser "Lösung“ zu rechnen ist, bleibt aber unklar. Im Außenamt heißt es nur: "Wir sind zuversichtlich.“
Mittelsmann
Fakt ist, dass die Verhandlungen mit den
Geiselnehmern zeitraubend sind: Aus Angst vor Telefonpeilung wird nicht
elektronisch kommuniziert. Stattdessen pendelt ein Mittelsmann (auf den sich
die Parteien nach langem Tauziehen geeinigt haben) hin und her – was
aufgrund der Größe der Sahara manchmal über eine Woche in Anspruch nimmt.
Gespräche
Worüber genau verhandelt wird, will das
Außenministerium nicht sagen. Nur so viel: Ausgehend von den ersten
Forderungen der Kidnapper hätten sich die Gespräche "weiterentwickelt," so
Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal.
EURO-Angst
Eine Schweizer Zeitung fordert indes, dass das
„Geiselproblem“ noch vor Anpfiff der EURO gelöst wird. „Eine Exekution
während der Spiele wäre ein Desaster“, poltert die Zeitung. Und zitiert
„europäische Sicherheitsquellen“, wonach die UEFA nun Druck auf Wien ausübe,
die Geiseln rasch zu befreien. „Davon ist mir nichts bekannt“, so
Launsky-Tieffenthal.