Die IS-Anhänger wollten mit Drohnen, Gleitschirm-Angriffen und auch mit Gasexplosionen in Mietwohnungen Hunderte Menschen töten.
Berlin/Wien. Die mörderischen Aktionen in Europa waren als Rachefeldzug für die militärischen Schlappen der IS-Krieger in Syrien geplant: Die Chefs des Kalifats sollen den Auftrag an die seit Jahren in Deutschland eingesickerten islamistischen Extremisten ausgegeben haben, mit einfachen Mitteln möglichst viele Europäer zu töten, zitiert das Nachrichtenmagazin „Focus“ Quellen aus der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf.
Drohnen. Seit etwa einem Jahr waren die gebürtigen Tschetschenen und Tadschiken unter Beobachtung. Die Fahnder stellten dabei fest, dass sich die Gruppe im Web über Kurse zum Gleitschirmfliegen oder für Privatpiloten-Lizenzen informiert hat, zusätzlich wurden auch Bombenangriffe mit Eigenbau-Drohnen auf US-Aufklärungsflugzeuge (AWACS) auf Luftwaffenstützpunkten in Deutschland angedacht.
Teuflische Pläne für Anschläge in Wohnanlagen
Alarm. Im März dieses Jahres, während Europas Sicherheitsbehörden mit der Corona-Ausnahmesituation massiv beschäftigt waren, kam die nächste Warnung vor dieser IS-Tätergruppe: Die in Moskau ansässige Verbindungsbeamtin des Bundeskriminalamts hat den Hinweis geschickt, dass die islamistischen Terroristen eine neue teuflische Idee hätten – sie würden vorhaben, sich in großen Wohnblöcken in europäischen Großstädten einzumieten und dort verheerende Gasexplosionen zu verursachen.
Innenministerium bestätigt: "Aktuell laufende Operation"
„Diese Information ist auch an uns in Österreich gegangen, das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung hat Kenntnis davon. Es gibt eine entsprechende Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden. Da es sich um eine laufende Operation handelt, können wir aktuell keine näheren Informationen erteilen“, beantwortete das Innenministerium eine Anfrage des INSIDERS zu diesen völlig neuen Bedrohungsszenarien.
Das BVT ist aus gutem Grund alarmiert: So führt von der in Deutschland aufgeflogenen Terrorgruppe eine konkrete Spur nach Österreich. Im September 2019 wurde ein Telefonat der Terrorgruppe mit einem in der Haftanstalt Hirtenberg inhaftierten Tschetschenen (24) abgehört. Dabei ging es um den Gesundheitszustand des „Amirs“ (Anführers), der ebenfalls in Österreich im Gefängnis sitzt.
Blutbad auf Christkindlmarkt vor Stephansdom verhindert
Bei dem codiert geführten Telefonat ist es aber vermutlich um wesentlich mehr gegangen: Nur wenige Wochen später nahmen die österreichischen Anti-Terror-Ermittler im Dezember jene drei jungen Tschetschenen fest, die Bomben auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Wiener Stephansdom, aber auch auf Christkindlmärkten in Salzburg, Deutschland und Luxemburg zünden wollten.
Der Haupttäter, ein strenggläubiger Muslim, bezeichnet sich selbst als Salafist und wurde bereits zwei Mal verurteilt, einmal wegen seiner Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.