Schon 18 Überfälle in Wien

Neue Überfälle: Juweliere zittern

15.05.2012

Fast täglich gibt es neue Meldungen von Raubüberfällen auf Schmuckgeschäfte.

Zur Vollversion des Artikels
© TZOe Bruna
Zur Vollversion des Artikels

Österreichs Juweliere sind in Angst: Derzeit vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo im Land ein Schmuckgeschäft überfallen wird. Der aktuellste Coup geschah am Dienstagmittag in Wien-Landstraße: Bei der Blitzaktion auf den Preziosenhändler Theuerer neben dem noblen Hotel Hilton stürmten zwei unmaskierte Gangster mit Axt und Pistole das Geschäftslokal.

Während der eine Räuber die Angestellten mit der Schusswaffe in Schach hielt, zertrümmerte sein Komplize die Vitrinen mit der Axt. In Windeseile rafften die Gangster Luxusuhren an sich, stopften sie in einen Rucksack und flüchteten zu Fuß. Nach vier Minuten war der Spuk vorbei, verletzt wurde zum Glück niemand. Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung verlief negativ. Das Duo konnte im dichten Gedränge der belebten Fußgängerzone vor der Hilton-Herberge untertauchen. „Dort stand ein Audi als Fluchtfahrzeug parat“, sagte Polizeipressesprecher Roman Hahslinger zu ÖSTERREICH: „Die Täter ließen den Wagen aber stehen. Dann verlor sich ihre Spur.“ Die Ermittler hoffen nun auf brauchbare DNA-Spuren im Pkw. Es war dies übrigens der zweite Überfall auf den Juwelier Theuerer in nur drei Monaten. „Mir geht es nicht wirklich gut damit“, so der geschockte Geschäftsinhaber Karl Theuerer zu ÖSTERREICH. Trauriger Rekord: In Wien wurden heuer schon 18 Schmuckgeschäfte ausgeraubt.

Lange Haftstrafen für vier Gangster an nur einem Tag
Doch auch vor Gericht ­haben die Juwelengangster momentan Hochsaison und geben sich die Türklinken quasi in die Hand. Am Dienstag wurde Marko N. (22) am Landesgericht Wien zu nicht rechtskräftigen sieben Jahren Haft verurteilt. Das Mitglied der Pink-Panther-Bande (brutale Schmuckmafia vom Balkan) verübte zwei bewaffnete Raubüberfälle in Wien. In Niederösterreich stand ebenfalls am Dienstag ein junges Trio wegen eines Schmuckverbrechens vor Gericht. Es setzte Haftstrafen von bis zu vier Jahren.

Kornmesser-Duo kam 
mit Anwalt zur Polizei
Die einzig positive Nachricht: Nikola B. (23) und Mihajlo M. (29), die den Opernball-Juwelier Kornmesser ausgeraubt haben sollen (Beute: 3,5 Millionen Euro), stellten sich freiwillig bei der Polizei in Wien – mit Promianwalt Elmar Kresbach. „Sie haben den Raub aber noch nicht gestanden“, so Polizeisprecher Hahslinger: „Sie wollen erst mit ihrem Anwalt Akteneinsicht haben.“

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel