Hochwasser

Neue Überflutungen im Burgenland

26.06.2009

Während sich im restlichen Österreich die Lage entspannt, gibt es im Burgenland weitere Überflutungen.

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Während sich die Aituation in Niederösterreich beruhigte, gab es im Südburgenland, wo am Vortag heftige Gewitter niedergegangen waren, auch am Samstag kaum eine Verschnaufpause. Am Nachmittag wurden in Strem mit Hilfe dreier Boote die von den Wassermassen eingeschlossenen Bewohner in Sicherheit gebracht. An der Leitha bei Gattendorf versuchte ein Großaufgebot von Feuerwehrleuten und Helfern einen Damm abzusichern. Rund 800 Assistenzsoldaten des Bundesheeres unterstützten im Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark die Einsatzkräfte.

Immer noch Menschen eingeschlossen
In der Gemeinde Strem war die Lage weiterhin gespannt. In dem südburgenländischen Ort mussten immer noch Menschen mit dem Schlauchboot aus ihren Häusern gerettet werden. Es gebe noch viele Leute, die eingeschlossen seien, so Ortschef Bernhard Deutsch (V). Im Seniorenzentrum wurde vom Roten Kreuz ein Bettenlager eingerichtet, die Krisenintervention Burgenland öffnete eine Behandlungsstelle.

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"Riesiger See"
Generell hieß es warten, bis das Wasser zu sinken begann. Erst dann könnten die Aufräumarbeiten fortgesetzt werden. Etwa ein Drittel der rund 650 Bewohner im Ortsteil Strem seien akut betroffen, schätzte Deutsch. Keller seien komplett überflutet, teilweise auch die Wohnbereiche. Der höchste Wasserstand betrug eineinhalb Meter. "Von der Strem bis in die Ortschaft ist ein riesiger See."

An der Leitha im Bezirk Neusiedl am See blieb die Situation weiter gespannt. Bei Deutsch Haslau (Niederösterreich) nahe der Landesgrenze erreichte die Durchflussmenge 111 Kubikmeter pro Sekunde, so Karl Maracek vom Hydrographischen Dienst. Bis zum Nachmittag sei ein weiteres, leichtes Ansteigen nicht ausgeschlossen.

Dammsicherung in Gattendorf
In Gattendorf waren fünf Feuerwehren im Einsatz, um einen etwa einen dreiviertel Kilometer langen Damm auf einer Strecke von rund 300 Metern abzusichern. Büsche wurden entfernt, die Dammkrone erhöht. Die Helfer wurden von Baggern und Lkw sowie einem Assistenzzug des Bundesheeres unterstützt.

Adria-Wien-Pipeline bleibt vorerst abgestellt
Die Adria-Wien-Pipeline (AWP), die am Freitagabend aus Sicherheitsgründen abgestellt wurde, bleibt vorerst weiter geschlossen. Grund für die Schließung war die Gefahr einer Hangrutschung im Bereich Walpersbach-Klingfurth. Schäden an der Leitung könne man zurzeit dezidiert ausschließen, so Unternehmenssprecherin Yasmine Benischke zur APA. Wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann, sei aber noch völlig offen. Dies hänge von der weiteren Wetterlage ab.

Niederösterreich - Lage beruhigt sich
Starkregen in Teilen Niederösterreichs hat am Freitagabend neuerlich die Feuerwehren auf Trab gehalten. Langsam beruhigt sich die Lage in Niederösterreich wieder. Die Pegelstände der Flüsse seien rückläufig, sagte Franz Schuster von der Landeswarnzentrale. Einzig bei der Leitha sei die Situation noch kritisch. In Götzendorf und Gerhaus-Wilfleinsdorf (Bezirk Bruck a.d. Leitha) habe man daher Dammsicherungsmaßnahmen durchgeführt.

Die Situation nach den schweren Regenfällen am Freitagabend hat sich bereits gegen Mitternacht beruhigt, das Oberflächenwasser sei wieder abgeflossen, so Schuster. Am Samstagvormittag waren die Feuerwehren mit Auspump- und Aufräumarbeiten beschäftigt. Etwa 70 Wehren mit rund 700 Mitgliedern waren laut Schuster in ganz Niederösterreich im Einsatz.

Hangrutschungen in der Steiermark
Das Hochwasser ist am Freitag zwar zurückgegangen, dafür beschäftigten unzählige Hangrutschungen - allein im Bezirk Feldbach waren es 400 - Bevölkerung und Einsatzkräfte. Rund 60 Häuser sollen gefährdet sein. Am Samstag rückt noch eine Pioniereinheit des Bundesheeres in die oststeirische Region ein, die im Bezirk Feldbach noch immer Katastrophengebiet ist.

Oberösterreich erholt sich
Eine "deutliche Entspannung" in der Hochwassersituation sehen die Experten des Hydrographischen Dienstes auch in Oberösterreich. Sie rechnen damit, dass die Enns in Steyr schon bald in ihr Flussbett zurückkehren wird. Besonders knapp war es in Mauthausen (Bezirk Perg): Dort fehlten nur fünf Zentimeter und ein ganzer Ortsteil wäre überflutet worden. Zahlreiche Straßen blieben - wie in Niederösterreich - gesperrt.

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