Profi-Bande

Neuer Coup der 
Wiener Nashorn-Diebe

29.02.2012

50.000-€-Diebstahl mit Lasso - Dorotheum-Täter wiedererkannt.

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Der generalstabsmäßig durchgeführte Coup ging am vergangenen Samstag im Ritterhaus zu Offenburg (Baden-Württemberg) über die Bühne: Wie berichtet, kam die Profi-Bande zu viert. Museumsdirektor Wolfgang Gall zu ÖSTERREICH: „Ein Pärchen lenkte mit einem Gespräch den Mitarbeiter ab, der am Überwachungsmo­nitor saß. Währenddessen schlichen sich die Diebe in den zweiten Stock.“

Geradezu atemberaubend, wie die Rhino-Täter das in vier Metern Höhe angebrachte Präparat eines Spitzmaulnashorns aus der Verankerung rissen: Während die zweite Mitarbeiterin auf der Toilette war, kletterte ein Täter auf die Vitrine, um von dort den 80 Kilo schweren Kopf mit einem Lasso aus der Verankerung zu reißen. Dann schleifte das Duo die Trophäe in einen Nebenraum und schlug dem Nashorn mit einem Vorschlaghammer die Hörner ab – die, gerieben, in Asien als Potenzmittel um geschätzte 50.000 Euro verkauft werden. Der Coup dauerte nur wenige Minuten.

Bereits Kontakt mit
 Europol aufgenommen
Der eigentliche Hammer für die Wiener Ermittler, die seit November der Nashorn-Bande hinterherjagen: Es handelt sich um genau dieselben Täter, die bereits am 7. November 2011 einen Rhinozeros-Coup im Doro­theum landeten. Damals stahlen zwei Männer vor einer Auktion Horn im Wert von 70.000 Euro. Seitdem fehlte jede Spur des Duos – obwohl die Überwachungskamera gute Fotos des Schwarzafrikaners und des vermutlich nordafrikanischen Komplizen lieferten.

Als die Personenbeschreibung der beiden Haupttäter im deutschen Offenburg bekannt wurde, schrillten die Alarmglocken in Wien.

Ein Sprecher der Kripo ­Offenburg zu ÖSTERREICH: „Ein Zeuge hat bereits den hellhäutigen Mann mit der Stoppelfrisur wiedererkannt, der unser Museum ausspioniert hat.“ Es wird davon ausgegangen, dass der Haupttäter von Wien auch in Offenburg zugange war: afrikanische Abstammung, muskulös, Mitte 20, an der rechten Halsseite ein Kreuz als Tattoo. Polizeisprecherin Camellia Anssari bestätigt, dass über Europol bereits Kontakt mit den deutschen Kollegen aufgenommen wurde.

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