Die Wiener Jungtiere kraxeln, klettern und kuscheln.
Im Tiergarten Schönbrunn sind im Mai Luchs-Zwillinge zur Welt gekommen. Unter den wachsamen Augen ihrer Mutter haben sie jetzt begonnen, neugierig ihr Gehege zu erkunden. Ein bisschen Geduld und Augen wie ein Luchs sind für Zoo-Besucher nötig. Denn das dunkel getupftes Fell bietet den Tieren im Dickicht des Waldgeheges eine gute Tarnung.
"Die beiden Jungtiere wurden bereits am 3. Mai geboren. Unsere Tierpfleger haben ein leises Piepsen aus der Hütte vernommen", erzählte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter am Montag. "Allerdings sind Luchse bei der Geburt nur rund 300 Gramm schwer und blind. Nach zwei Wochen öffnen sie die Augen und beginnen erst dann, alles zu erkunden." Seit einigen Tagen sind die Luchs-Zwillinge nun immer wieder gut für die Besucher zu sehen.
Das große Waldgehege ist wie ein Abenteuer-Spielplatz: Die beiden Jungtiere kraxeln durch das Gebüsch, klettern auf Baumstämme und jagen sich gegenseitig. Müde vom Spielen kuscheln sie sich an ihre Mutter, die sie säugt und liebevoll umsorgt. Mit einer Schulterhöhe von bis zu 75 Zentimetern ist der Eurasische Luchs die größte in Europa heimische Katzenart. In Österreich galt er im Jahr 1892 als ausgerottet. Durch die Auswilderung von Tieren ist diese prächtige Wildkatze heute wieder in unseren Wäldern anzutreffen.
Der Eurasische Luchs zählt aber nach wie vor zu den seltensten Säugetieren des Landes. In Zoos werden Luchse im Rahmen eines Europäischen Zuchtbuches (ESB) gezüchtet. Für das Luchs-Pärchen im Tiergarten Schönbrunn, das 2015 eingezogen ist, ist es nun der dritte Nachwuchs.