St. Pölten

14 und 12 Jahre Haft für Entführung

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Zwei junge Männer hatten eine junge Frau entführt und von ihrem Freund Lösegeld erpressen wollen.

In einem Prozess um erpresserische Entführung hat es am Dienstag am Landesgericht St. Pölten zwei Schuldsprüche gegeben. Der 31-jährige Erstangeklagte erhielt 14 Jahre Freiheitsstrafe, der 39-jährige Zweitbeschuldigte zwölf Jahre. Die Verteidigung meldete Nichtigkeit und Berufung an, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. Die Urteile sind somit nicht rechtskräftig.

Der Strafrahmen für das Delikt beträgt zehn bis 20 Jahre Freiheitsstrafe. Erschwerend bewertet wurden die mehrfachen einschlägigen Vorstrafen sowie im Fall des 31-Jährigen die Tatbegehung während der Probezeit.

19-Jährige gekidnappt
Die Männer hatten laut Anklage am 2. Juli 2007 in Maria Taferl im Bezirk Melk eine 19-Jährige gewaltsam und unter Drohungen aus ihrer Wohnung geholt und stundenlang in einem Auto festgehalten. Für ihre Freilassung forderten sie telefonisch 500 Euro vom Freund der jungen Frau. Dieser rief aber die Polizei, die die Rumänin aus dem Fahrzeug befreite.

Verzwickter Hintergrund
Eifersucht und Freundschaft spielten eine Rolle in der Geschichte: Die Rumänin war zuvor mit einem 24-Jährigen - Freund des Erstangeklagten - liiert, der mit seinem Nachfolger in Streit lag und sich von ihm bedroht fühlte. Das erzählte er dem 31-Jährigen, der deshalb dem Kontrahenten seines Freundes eine Abreibung verpassen wollte. Gemeinsam mit dem 39-Jährigen fuhr er zu dessen Wohnung, wo er aber nur die Frau antraf.

"Psychopath" am Werk
Nach heftigen Wortwechseln nahmen die beiden die 19-Jährige mit, drängten sie - mit den Worten "steig ein, du Sau" - in den Wagen und drohten ihr u.a., sie in die Donau zu werfen oder in ein burgenländisches Bordell zu verkaufen. Der 31-Jährige habe sich "wie ein Psychopath" benommen und sie auch an den Haaren gezerrt, schilderte die 19-Jährige vor Gericht ihre Angst. Deshalb habe sie nicht versucht, aus dem unversperrten Wagen zu flüchten.

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