Zoologen fanden die Exemplare in Niederösterreich und in Tirol.
Die österreichische Säugetierfauna ist weithin bekannt - sollte man meinen. Tatsächlich gibt es immer noch Überraschungen: Nach dem Nachweis der Teichfledermaus in Hohenau an der March (NÖ) melden Zoologen nun das erstmalig Auftreten der Bulldoggfledermaus in Österreich, und zwar in der Martinswand bei Zirl (Tirol).
Gefährdet
Die Teichfledermaus gehört europaweit zu den besonders gefährdeten Arten, erklärten Vertreter der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ), welche die Tierart im Zuge eines Forschungs-Camps entdeckt haben. Die Art sei bisher in Österreich nur durch alte Knochenfunde bekannt gewesen. Nach der Entdeckung lebender Exemplare soll nun ein länderübergreifendes Projekt Wissenslücken über die seltenen Flattertiere schließen. Unter anderem soll geklärt werden, wo die Teichfledermäuse bevorzugt ihre Jungen aufziehen.
Teichfledermäuse lieben größere fließende und stehende Gewässer als Jagdgebiet. Knapp über und an der Wasseroberfläche werden hauptsächlich Insekten erlegt, teilweise mit dem Maul, notfalls aber auch mit den Beinchen aus dem Wasser gefischt.
Den Nachweis der Bulldoggfledermaus melden Innsbrucker Biologen des Umweltbüros Ecotone. Im Zuge von Ultraschallaufnahmen in der "Kaiser-Maximiliansgrotte" wurden die Rufe der Tiere identifiziert und mittlerweile auch von Experten der Weltnaturschutzorganisation IUCN bestätigt. Unklar ist allerdings noch, ob es sich um ein Exemplar oder um mehrere Tiere handelt.
Die Bulldoggfledermäuse gehören mit einer Flügelspannweite von mehr als 40 Zentimetern zu den größten Fledermäusen in Mitteleuropa. Die Tiere bevorzugen hohe Felsen, wärmebegünstigte Lage sowie artenreiche Laub- und Mischwälder.