Fall Hirtzberger

20.000 Euro Kopfgeld für Giftmischer von Spitz

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Die Belohnung wurde von Raiffeisen und der Uniqa-Versicherung zur Verfügung gestellt. Die Polizei befürwortet die Maßnahme.

Im Fall des am 9. Februar vergifteten Spitzer Bürgermeisters Hannes Hirtzberger geht die Polizei nun in die Offensive. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat bzw. Ausforschung eines Verdächtigen führen, wurden 20.000 Euro Belohnung ausgelobt. Bisher wurden im Zusammenhang mit dem Mordversuch 150 Personen befragt, hieß es bei einer Pressekonferenz der niederösterreichischen Exekutive am Sonntag in Wien. Der Zustand des 55-Jährigen, der im Krankenhaus Krems im künstlichen Tiefschlag lag, war weiter unverändert ernst. Es bestand Lebensgefahr.

Geld kommt von Bank und Versicherung
Der Betrag wurde von der Raiffeisen Bankengruppe und der Uniqa-Versicherung zur Verfügung gestellt. Der NÖ Sicherheitsdirektor Franz Prucher dankte den beiden Unternehmen und bezeichnete die Belohnung als gute Möglichkeit, die Ermittlungen zu intensivieren. Diesbezüglich veröffentlichte die niederösterreichische Polizei mehrere Fragen anlässlich des Giftanschlags an dem 55-Jährigen. Sie drehen sich rund um Beobachtungen und Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem am 8. Februar im Bereich des Gemeindeamtes in Spitz an der Donau abgestellten Pkw des Opfers. Ebenso verhält es sich rund um die bei dem Mordversuch verwendete Grußkarte, die der 55-Jährige an der Windschutzscheibe seines Auto gefunden hatte. Gefragt wird überdies nach Personen, die Hirtzberger im Kontext mit dessen Tätigkeit als Bürgermeister und Rechtsanwalt feindlich gestimmt gewesen sein könnten.

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So sieht die Karte aus, die Hirtzberger zum Verhängnis wurde. Die Polzei sucht nach Hinweisen (Foto: APA-FOTO: Sicherheitsdirektion Niederoesterreich / SID)

Hinweise sind an das Landeskriminalamt Niederösterreich (LK NÖ) unter der Telefonnummer 059133-30-3333 oder an jede andere Polizeidienststelle zu richten. "Vertraulichkeit wird zugesichert", betonte der NÖ Landespolizeikommandant Arthur Reis.

Ermittlungen laufen "rund um die Uhr"
Es werde weiter in alle Richtungen ermittelt, wobei der private Bereich eher auszuschließen sei, meinte Oberst Ernst Schuch, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamt Niederösterreich. 20 bis 25 Beamte seien mit dem Fall betraut, so Reis. Bis dato habe sich kein augenscheinlich erfolgversprechender Ansatz gezeigt. Gearbeitet in der Causa werde "rund um die Uhr", so Prucher, der betonte, dass die Öffentlichkeit in punkto Hilfe bei der Aufklärung des Mordversuchs äußert wichtig sei.

Lokalpolitiker schwebt noch in Lebensgefahr
Hirtzberger hatte am 9. Februar von einer Praline gegessen, der offenbar Strychnin beigefügt war. Der Bürgermeister von Spitz an der Donau und Rechtsanwalt in Krems hatte diese zusammen mit einer vorgedruckten Grußkarte an der Windschutzscheibe seines Autos gefunden. Der 55-Jährige, auch Vorsitzender des "Arbeitskreises Wachau", dürfte die Praline kurz vor einer Fahrt nach Krems gegessen haben. Wenig später sei ihm im Auto übel geworden, weshalb er im Ortszentrum von Unterloiben vor dem Haus eines Freundes anhielt. Dort fiel er aus seinem Pkw und brach mit Krämpfen vor Passanten zusammen.

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