Eklat vor Disco
26-Jähriger schoss mehrmals auf Türsteher
07.10.2008
Am Landesgericht Wr. Neustadt steht der Mann unter Anklage wegen 2-fachen Mordversuchs. Die Verhandlung wurde vertagt.
Bis zu zwölfmal soll ein 26-Jähriger Anfang Dezember 2007 vor einer Disco in Baden auf einen Türsteher gefeuert haben. Der 27-jährige Security wurde von sechs Schüssen getroffen und schwerst verletzt. Der mutmaßliche Täter musste sich deshalb am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt wegen versuchten Mordes in einem Fall verantworten. Die Anklage wurde im Laufe des Verfahrens auf zweifachen versuchten Mord ausgeweitet. Die Verhandlung wurde auf 20. November vertragt.
Der Zutritt wurde ihm verwehrt
Die Bluttat am 2. Dezember hatte
ihren Ausgang darin, dass dem beschuldigten Österreicher und zwei Bekannten
der Zutritt zu der Disco verweigert worden war. Der Angeklagte dürfte in der
Folge aus seiner Wohnung eine Pistole vom Kaliber neun Millimeter geholt
haben. Anschließend kehrte er mit einem seiner zwei Begleiter mit einem Taxi
zurück zur Bar zurück. Das Opfer soll dem Duo durch die Verglasung des
Eingangs mittels Kopfschütteln neuerlich klar gemacht, dass es keinen
Einlass gebe. Daraufhin soll der 26-Jährige die Waffe gezogen und aus einer
Entfernung von etwa einem Meter auf den 27-Jährigen gefeuert haben. Der
Security wurde an der Hüfte, einem Bein und einem Arm getroffen und brach
zusammen. Das Opfer wurde im Krankenhaus notoperiert.
Nach den Schüssen flüchtete der Verdächtige zunächst nach Ungarn und stellte sich zwölf Tage nach der Bluttat am Grenzübergang Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) den österreichischen Behörden.
Zwei Schüsse haben das zweite Opfer verfehlt
Die Anklage
gegen den 26-Jährigen wurde im Lauf des Verfahrens ausgeweitet. Der
gebürtige Kosovare habe nicht nur auf das spätere Opfer, sondern auch auf
einen Security-Kollegen gezielt, der sich neben dem 27-Jährigen befunden
hatte. Der zweite Türsteher flüchtete, zwei Schüsse hätten den Mann knapp
verfehlt.
Der 26-Jährige bekannte sich nicht schuldig. Er habe nicht absichtlich auf den 27-Jährigen gefeuert, sagte der Angeklagte am Dienstag zu Birgit Borns, vorsitzende Richterin des Geschworenensenats. Vielmehr habe er das Schloss der Glastür aufschießen wollen. Die Verhandlung wurde zwecks Ladung weiterer Zeugen und Sachverständiger vertagt.