Der 37-Jährige musste operiert werden. Die Verdächtige bestreitet die Tat.
Eine Frau ist am Dienstagnachmittag in einer Wohnung in Perchtoldsdorf ausgerastet und hat auf ihren 37-jährigen Freund eingestochen. Das berichtete die niederösterreichische Sicherheitsdirektion. Zwischen der 29-Jährigen und dem Mann war es zum wiederholten Mal zu einem heftigen Streit gekommen. Diesmal nahm die Frau ein Küchenmesser und versetzte ihrem Freund einen Bauchstich.
Notoperation
Der Mann musste im Landeskrankenhaus Thermenregion
Mödling notoperiert werden, er dürfte sich bereits außer Lebensgefahr
befinden. Die Verdächtige wurde festgenommen und in die Justizanstalt Wiener
Neustadt eingeliefert.
Über den Hergang des blutigen Geschehens liegen den Kriminalisten mehrere divergierende Angaben - sowohl des Opfers als auch der Verdächtigen - vor, sagte Oberst Franz Polzer, Leiter des Landeskriminalamts NÖ (LKA).
Verdächtige bestreitet Tat
Wenn sein Zustand es zulässt,
soll der Verletzte noch heute im Lauf des Tages befragt werden, erklärte
Chefinspektor Leopold Etz. Die 29-Jährige, die alkoholisiert gewesen war,
habe selbst die Rettung gerufen, bestreite die Tat jedoch. Es gebe u.a. die
Version eines Unfalls beim Ausräumen des Geschirrspülers. Davon habe auch
der 37-Jährige noch vor der Einlieferung ins Spital gesprochen, dann aber
angegeben, sie habe ihm den Stich versetzt. Grund für den Streit sei das
verspätete Heimkommen des Freundes gewesen.
Schwierige Verhältnisse
Es war nicht die erste
Auseinandersetzung zwischen den beiden, sprach Etz von "offenbar einer Art
Hassliebe". Aktenkundig sei u.a. eine Wegweisung der - in Wien verheirateten
- Frau und zweifachen Mutter. Sie kennen einander - mit wiederholten
Trennungen - seit rund zehn Jahren, seit einer Woche sei die 29-Jährige
wieder in die Wohnung nach Perchtoldsdorf gekommen, ließen die Ermittler
schwierige Verhältnisse durchblicken.