Die Gattin (32) und zweifache Mutter war vor dem Mazedonier bereits einmal ins Frauenhaus geflüchtet.
NÖ. Die Hintergründe und Details zu dem 5. Frauenmord in Folge in Österreich sind geradezu klassisch. Das Opfer: eine Frau, die sich aus den Fesseln einer viel zu engen Welt aus strengem Glauben und Unterdrückung lösen will. Der mutmaßliche Täter: ein Mann mit wenig Selbstwertgefühl (alle nennen ihn nur „den kleinen Dicken“), der seine ganze Wut und Kontrolle auf die Familie und seine Frau projiziert. Und so lange Terror und Gewalt zu Hause ausübt, bis sich die Gattin trennt – was er erst recht nicht verkraftet.
Nur bedingte Strafe für fortgesetzte Gewalt
Am Ende passte Xhemajl M. seine Frau Zhemire beim Einkauf vor einem Supermarkt in Tulln ab. Mit einem 20-Zentimeter-Dolch stach er mehrmals in den Hals der Frau. Sie verblutete hilflos am Parkplatz vor ihrem Auto.
Die Justiz muss sich jetzt fragen, ob sie das Todesdrama verhindern hätte können. Denn der Dolch-Killer hat eine Strafakte. Im Vorjahr wurde „Xhemo“ (sein Spitzname) wegen fortgesetzter Gewaltausübung im häuslichen Bereich angeklagt und verurteilt. Allerdings nur zu einer bedingten Strafe und Haft, sodass der Schläger seine Gattin, die zwischenzeitlich sogar vor ihm ins Frauenhaus geflüchtet war, sofort wieder aufsuchte und verfolgte, sobald sie in ihre einst gemeinsame Wohnung in Kirchberg am Wagram zurückkehrte.
Bruder weint: "Er hat die ganze Familie zerstört"
Am 6. Jänner setzte sie ein neuerliches Betretungsverbot gegen ihren Peiniger durch, das sich am 20. Jänner aufgrund einer einstweiligen Verfügung bei Gericht automatisch um weitere 14 Tage verlängerte. Danach hätte die Justiz das Kontaktverbot aufgrund der einstweiligen Verfügung auf unbestimmte Zeit bestimmen können. Doch dazu kam es nicht mehr. „Xhemo“ tötete seine 32-jährige Frau mit zwei wuchtigen Hieben mit dem Dolch in den Hals.
ÖSTERREICH sprach mit dem Bruder des Dolch-Killers, der Polizist in Skopje ist. Er spricht davon, dass die schreckliche Tat „die ganze Familie zerstört hat“. Und dass die Eltern und auch die Geschwister furchtbar darunter leiden, was „Xhemo“ nicht nur dem eigentlichen Opfer, sondern auch ihnen, einer rechtschaffenen muslimischen Familie, angetan hat.
Sohn schwer erkrankt – Hinweise auf Islamismus
Die Hintergründe, warum der Mitarbeiter einer Firma für Fassadenputz und Wärmeschutz die Bluttat begangen hat, deuten die Hinterbliebenen nur an: „Casinos und falsche Freunde.“ Der Mann, für den die Unschuldsvermutung gilt, soll demnach schwer spielsüchtig sein, das Gehalt verjubelt und deshalb mit seiner Gattin immer heftig gestritten haben.
Der letzte Funke, der das amtsbekannte „Häferl“ mit offenbar islamistischen Tendenzen (siehe Story unten) zum Überlaufen brachte, war laut Insiderinfos, dass der 36-Jährige, der regelmäßig die Moschee in Krems besuchte, seine beiden Kinder (4 und 10) nicht mehr sehen durfte. Angeblich gab es ein Kontaktverbot (durch das Jugendamt). Auf Facebook postete er ein neues martialisches Porträt von sich selbst und ein Foto, das zeigt, wie er unerlaubterweise seinen schwer kranken Sohn im Spital besucht. Zur Tat an seiner Frau ist Xhemajl M. grundsätzlich geständig. Er wurde an die Justiz in St. Pölten überstellt.
(kor)