Bräutigam verhaftet
Abschiebe-Drama: Nun spricht die Braut
16.01.2024Für Gundula B. ist nach der Verhaftung ihres Verlobten im Schloss Vösendorf während ihrer Hochzeit eine Welt zusammengebrochen. Der Bräutigam könnte noch heute Abend in die Türkei abgeschoben werden.
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Die Szenen bei der Vermählung von Gundula B. (40) und Hamza U. (26) sorgten in den letzten Tagen für Aufregung. Rund zehn Beamte des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl stürmten die Zeremonie im Schloss Vösendorf am Samstag und verhafteten den Kurden vor den Augen aller Hochzeitsgäste und seiner Braut.
Grund für das heftige Einschreiten der Behörden soll ein negativer Asylbescheid sein, den der türkische Staatsbürger zehn Tage zuvor erhalten hatte. Noch heute Abend soll ihn eine Maschine vom Flughafen Schwechat zurück in die Türkei bringen (oe24 berichtete).
"Wir wollten aus Liebe heiraten"
Für die Braut begann an dem Tag, der eigentlich der Schönste ihres Lebens für sie hätte werden sollen, der blanke Horror. "Das Vorgehen der Behörden ist unfassbar. Einfach eine Hochzeit auf diese Art zu stürmen ist meiner Meinung nach sadistisch."
Auch den Grund für die Abschiebung kann Gundula, die ihren "Zukünftigen" bei der gemeinsamen Arbeit in einem Bistro in Wien vor 1,5 Jahren kennengelernt hatte, nicht nachvollziehen. "Der Beschluss ist gefällt worden, ohne Hamza jemals anzuhören. Das ist rechtswidrig und wir gehen dagegen vor." Ihr Anwalt Gregor Klammer und sie würden in den letzten Stunden alles versuchen, eine Abschiebung ihres geliebten Hamzas zu verhindern.
Seit einem halben Jahr zusammen gelebt
Eine Scheinehe liege jedenfalls laut der Braut keinesfalls vor. "Wir wollten aus Liebe heiraten. Unser Leben wurde bei unserer Hochzeit zerstört."
Sie und Hamza haben bereits seit einem halben Jahr zusammengelebt, sagt die todtraurige Braut.