Diesen Tag wird die 83-jährige Niederösterreicherin wohl nie vergessen. Aufgrund einer professionellen Betrugsmasche wurde Monika O. kurz vor Weihnachten auf einen Schlag 30.000 Euro los.
Nö. „Eigentlich wollte ich mir um das ersparte Geld ein neues Auto kaufen“, beginnt die Pensionistin das Gespräch mit oe24. Doch dann klingelte das Telefon Anfang Dezember in ihrem Haus nahe des Wienerwaldes.
Am Apparat angeblich ein „Polizist“. „Er erzählte mir, dass meine Tochter einen schweren Unfall hatte“, berichtet die 83-Jährige. Sie sei bei Rot über die Ampel gefahren und hätte dabei ein anderes Auto, in dem eine Mutter und ihr Baby saßen, erwischt. „Das einjährige Kind sei sofort gestorben, die Mutter hätte zuerst schwer verletzt überlebt, wäre dann aber auch gestorben“, gibt O. die Worte des Anrufers wider.
Fake-Enkelin: „Oma, Oma es ist etwas Schreckliches passiert“
Und dann geschah das Unfassbare. „Der Mann holte meine Enkelin ans Telefon“, schildert die Pensionistin. Erst später sollte sich herausstellen, dass es sich um einen KI-Anruf gehandelt hat „Sie klang außer sich und sagte: Oma, es ist etwas ganz Schlimmes passiert.“ Ein kurzes Gespräch mit der 19-Jährigen, die bitterlich weinte, folgte. Niemals hätte die Niederösterreicherin damit gerechnet, dass es nicht ihre Enkelin sein könnte.
Das Telefon wurde schließlich an einen „angeblichen“ Rechtsanwalt überreicht. „Er erzählte mir, dass meine Tochter festgenommen wurde und mit einer Kaution von 50.000 Euro vorerst freikommen würde.“ Auf der Bank hatte die Pensionistin aber nur 30.000 Euro, das würde laut dem Rechtsanwalt vorerst reichen. Monika O. zögerte nicht und fuhr zur Bank Austria nach Mödling, hob dort ihre gesamten Ersparnisse fürs Auto ab.
Unbekannte lief mit Geld einfach davon
Als die 83-Jährige samt Geld wieder zu Hause war, stand nur 15 Minuten später eine gut gekleidete Frau vor der Tür. „Ich übergab ihr das Geld und andere Wertsachen.“ Dann wäre die Unbekannte wieder sehr schnell weggewesen. „Ich wollte noch eine Rechnung von ihr, da reagierte sie nicht mehr und lief weiter.“
Dann erst wurde der Pensionistin klar, dass etwas nicht stimmen dürfte. „Ich rief meine Tochter an, die sofort abhob und von nichts wusste.“ Monika O. erstattete daraufhin Anzeige. Für die ganze Familie war der furchtbare Vorfall ein Schock. Deshalb ist es der 83-Jährigen sehr wichtig, auch andere Menschen zu warnen „Ich hoffe, dass diese Bande gefasst wird. So mit den Gefühlen von Menschen zu spielen und sie auszunehmen, ist unfassbar.“
