Im Fall des vergifteten Bürgermeisters Hannes Hirtzberger hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Tatverdächtigen eingebracht.
Der 56-jährige Helmut O. wird des versuchten Mordes beschuldigt. Er habe den Ortschef von Spitz an der Donau am 8. Februar mit Strychnin töten wollen, teilte das Landesgericht Krems am Freitag mit.
Anklageschrift ist noch nicht rechtskräftig
Die Verteidigung
kann binnen zwei Wochen Einspruch einlegen. Sollte dies nicht erfolgen, sei
mit einer Verhandlung voraussichtlich Ende Mai zu rechnen, so das
Landesgericht Krems.
Der Anwalt des Tatverdächtigen, Nikolas Rast, erklärte, die Anklageschrift sei ihm noch nicht zugestellt worden, dies dürfte erst kommende Woche der Fall sein. Er könne daher "noch nicht sagen", ob er Einspruch einlegen werde. Der Jurist betonte jedoch, "aufgrund der bisherigen Ermittlungen" sehe er "kein Substrat" für eine Anklage.
Helmut O. wurde am 27. Februar verhaftet, er wurde anhand einer DNA-Probe als Verdächtiger ermittelt. Als Motiv für den Anschlag wurden Streitigkeiten um Grundstücksumwidmungen genannt.
Opfer nach wie vor im Krankenhaus
Der 55-jährige Hirtzberger
befindet sich nach wie vor im Krankenhaus St. Pölten. Er war nach dem
Giftanschlag - das Strychnin fand sich an einer Praline - ins Krankenhaus
Krems eingeliefert und in künstlichen Tiefschlaf versetzt worden. Nach
Wochen wurde die Aufwachphase eingeleitet und der 55-Jährige am 19. März zur
neurologischen Rehabilitation ins Spital der niederösterreichischen
Landeshauptstadt überstellt.
"Die nächsten Schritte sind eine neurologische Evaluierung mit umfangreichen Untersuchungen sowie der Beginn der neurologischen Frührehabilitation, die genau an die Bedürfnisse des Patienten angepasst sein wird", hieß es von einer Sprecherin des Spitals am Freitag. "Die Rehabilitation wird einen langen Prozess darstellen, dessen Ausgang noch nicht vorhergesagt werden kann". Ebenso könne die Aufenthaltsdauer von Hirtzberger derzeit noch nicht abgeschätzt werden.