Gegen den Hauptverdächtigen im Fall Luca wurde nun die Anklage wegen sexuellen Missbrauchs von Unmündigen mit Todesfolge eingebracht.
Im Fall des am 3. November 2007 nach Misshandlungen gestorbenen Kleinkinds Luca ist nun Anklage gegen den Hauptverdächtigen eingebracht worden. Ein 23-Jähriger wird des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen mit Todesfolge beschuldigt, so Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft zur APA am Dienstag.
Prozesstermin noch nicht fixiert
Ein Prozesstermin stand vorerst
noch nicht fest. Dem Beschuldigten stehen 14 Tage Einspruchfrist gegen die
Anklageschrift zu. In einem Verfahren gegen Mitarbeiter der zuständigen
Bezirkshauptmannschaft und des Krankenhauses Mödling werden noch Erhebungen
geführt, so Köhl. Dies gelte auch die 22-jährige Mutter von Luca.
Der 23-Jährige soll Luca am 1. November 2007 im Bezirk Wien-Umgebung "massiv sexuell missbraucht" und dem Buben "dabei die letztlich zum Tode führenden Verletzungen zugefügt" haben, so Köhl. Das Kind starb zwei Tage später in einem Spital in Wien. Die Anklageschrift gegen den Niederösterreicher war vorerst nicht rechtskräftig.
Einweisung in Anstalt
Aufgrund eines psychiatrischen
Sachverständigen-Gutachtens habe die Staatsanwaltschaft Korneuburg neben der
Bestrafung des Beschuldigten auch seine Einweisung in eine Anstalt für
geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt. Der 23-Jährige werde sich vor einem
Geschworenensenat verantworten müssen, sollte kein Einspruch gegen die
Anklage erfolgen bzw. diesem nicht stattgegeben werden. Der Strafrahmen
betrage zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haft.
Das Verfahren gegen Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Mödling sowie des Spitals der Bezirksstadt wurde an die Staatsanwaltschaft Innsbruck "zur Einbeziehung in das gegen Beamte der Bezirkshauptmannschaft Schwaz anhängige Ermittlungsverfahren" abgetreten, erläuterte Köhl. Von den Ergebnissen dieses Verfahrens werde auch die weitere Vorgangsweise die Kindesmutter betreffend abhängen, berichtete Köhl.