Im Wienerwald suchen die Ermittler bereits zum zweiten Mal nach einem Waffenlager.
Mehrere Terrorverdächtige sollen in der Weihnachtszeit einen Anschlag auf den Stephansdom und auf den Kölner Dom in Deutschland geplant haben. Rund um die Terrorpläne zu Weihnachten stehen insgesamt sieben Personen im Zentrum. Gegen diese wird wegen terroristischer Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt.
In der österreichischen Justizanstalt Josefstadt sitzen zurzeit drei Tatverdächtige, ein 30-jähriger Tadschike sowie sein 28-jähriger Landsmann und dessen türkische Ehefrau (27) in Haft.
Im Zuge umfangreicher Ermittlungen gegen eine mutmaßliche ISKP-Zelle ("Islamischer Staat Provinz Khorasan") werden in dieser Woche in einem Waldstück bei Sieghartskirchen Grabungen durchgeführt, um ein mögliches Waffenlager der Terror-Gruppe auszuheben.
"Wenn ein solches Waffenlager zum zweiten Mal nicht gefunden wird, stelle ich sofort einen Enthaftungsantrag", sagt der renommierte Verteidiger des Ehepaares, Andreas Schweitzer, zu oe24. Seine Mandanten könnten dann nach kurzer Zeit das Gefängnis wieder verlassen. "Sie konnten bisher mit keinem Tatverdacht in Zusammenhang gebracht werden", so Schweitzer weiter. Bald schon könnten die Tatverdächtigen wieder auf freiem Fuß sein.
Wohnung als Vernetzung von Terror-Zelle?
Zentral war bei den Ermittlungen die Wohnung des inhaftierten Ehepaares in Ottakring. Vorgeworfen wird den beiden, die Terror-Zelle vernetzt zu haben. Immer wieder soll sich in Zimmern ein radikaler Prediger aufgehalten haben, der über Social Media zum "Kampf gegen Ungläubige" aufgerufen habe. Außerdem soll auch der dritte Inhaftierte, der 30-jährige Tadschike, dort gewohnt haben, wenn er in der Hauptstadt war. Dieser soll auch in die Türkei gereist sein, um dort weitere Terror-Mitglieder zu treffen. Aufgrund eines internationalen Haftbefehls wurde der Mann am 24. Dezember in Wesel am Niederrhein (D) verhaftet und später an die Wiener Justiz ausgeliefert.
Auf die Stelle im Wienerwald bei Sieghartskirchen stießen die Ermittler aufgrund von Handydaten und GPS-Koordinaten von Tatverdächtigen. Dort sollen Waffen und Sprengstoff gelagert werden, um einen möglichen Anschlag in die Tat umzusetzen. Bei der ersten Grabung vor einer Woche wurde allerdings nichts gefunden.