ÖSTERREICH
Arsen-Witwe meldete sich auf Liebes-Inserate
20.04.2012
Die Staatsanwaltschaft fand jetzt heraus: Bogumila kam nie als Pflegerin.
Bisher hat sich die Polin immer damit herausgeredet, bei den beiden mutmaßlichen Opfern Alois F. (61) und Herbert A. (68) nur Pflegerin bzw. Haushaltshilfe gewesen zu sein. Und sich alle finanziellen Zuwendungen der Männer durch „ehrliche Arbeit verdient zu haben", sagt ihr Anwalt Timo Gerersdorfer.
Verheiratete Frau suchte und fand zwei Liebhaber
Doch jetzt fand die Staatsanwaltschaft in Krems Fakten heraus, die starke Zweifel an den wirtschaftlichen Motiven von Bogumila W. aufkommen lassen. Wie Sprecher Franz Hütter gegenüber ÖSTERREICH bestätigt, meldete sich die 51-Jährige, die in Polen bis heute einen Ehemann hat, in beiden Fällen auf ein Liebes-Inserat: „Wir konnten die Schaltungen ermitteln. In beiden Fällen suchten die Männer keine Pflegerin, sondern eine Frau."
Annonce
Im Fall von Herbert A. war es eine Annonce in der polnischen Kirchenzeitung, die ihm seine gute Freundin und Kornzeugin Elli diktierte. Noch während sie mit Herbert A. zusammen war, meldete sich Bogumila auf eine Kontaktanzeige von Alois F. in der Inseraten-Zeitung Bazar. Auch er suchte nach einer gescheiterten Ehe mit einer Russin eine neue Frau fürs Leben.
Die Frage stellen sich nicht nur die Ermittler: Wenn die „Pflegerin" Geld und eventuelle Vermögenswerte nicht durch medizinische Leistungen verdiente (ihr Krankenpflegerdiplom soll im übrigen gefälscht sein), womit dann? Herbert A. jedenfalls prahlte im Bekanntenkreis über den „besten Sex seines Lebens".
Brachte Sohn die „Beute" seiner Mutter nach Polen?
Wie jetzt überdies bekannt wurde, sind die Ermittlungen gegen ihren Sohn Michal W. mitnichten eingestellt. Die Staatsanwaltschaft prüft weiterhin, ob er seiner Mutter dabei geholfen hat, das in Österreich „erwirtschaftete" Geld (z. B. nach dem Verkauf einer geschenkten Eigentumswohnung) nach Polen transferiert zu haben. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.