Am Samstag verkaufte wieder ein Tscheche in Reintal seine Schmuggelwelpen in elendem Zustand. Tierschützer stellten ihm eine Falle.
Tierschützer schlagen schon lange Alarm. Auch die Zollfahndung weiß von organisierten Banden zu berichten, die jährlich tausende Tiere nach Österreich schmuggeln. Der illegale Handel mit Hundewelpen aus den östlichen Nachbarstaaten ufert immer mehr aus. Der Wegfall der Schengen-Grenzen hat die Situation verschärft.
Tiermafia
Es ist ein Kampf gegen einen gut organisierten Gegner.
Um die kriminellen Machenschaften der Hundeschmuggler zur Strafanzeige
bringen zu können, müssen Tierschützer mit Tricks arbeiten. Sie vereinbaren
mit den kriminellen Händlern fingierte Kauftreffen, um die Laufburschen der
Tiermafia auf frischer Tat zu ertappen.
Erwischt
So auch am vergangenen Samstag. Pünktlich um 15 Uhr –
wie vereinbart – traf ein tschechischer Hundetransporter auf einem Parkplatz
in Reintal, direkt am Grenzübergang zu Tschechien, ein. In kleinen Käfigen
mit an Bord: sieben Hundewelpen und vier kleine Kätzchen. Auch weitere
Käufer, ihre Autokennzeichen weisen sie hauptsächlich als Wiener aus, warten
bereits.
Geschunden
Die heiße Ware ist in einem schlechten Zustand. Das
stört die Käufer wenig, Hauptsache der Preis stimmt. „Einem Boxerwelpen,
keine acht Wochen alt, rann in seiner Transportbox Blut aus dem Maul. Es ist
immer das gleiche Bild“, erklärte eine Tierschützerin von Animal Rescue
gegenüber ÖSTERREICH.
Angezeigt
Sie will namentlich nicht mehr genannt werden. Bei
einem ähnlichen Fall in Nickelsdorf im Burgenland voriges Jahr wurden nicht
nur der Tierschmuggler, sondern auch die Aktivisten angezeigt. „Uns wurde
vorgeworfen, dass wir die illegalen Händler zu einer strafbaren Tat
anstiften würden“, so die anonyme Tierschützerin. Als der Welpen-Mafioso die
„Käufer“ als Tierschützer erkannte, flüchtete er zurück nach Tschechien.
Eine Anzeige gegen ihn gibt es aber trotzdem.