3 Unfälle in Serie
Auto-Albtraum auf der Südautobahn
14.04.2008
Die A2 vor Wien ist der Albtraum aller Lenker. Jetzt krachte es wieder beim lebensgefährlichen Karambol zwischen Autos und Lastern.
Drei Unfälle im Frühverkehr legten am Montag die A 2-Südautobahn in Fahrtrichtung Wien zwei Stunden lang lahm: Gegen 6.30 Uhr kam es im Bereich der Auffahrt Leobersdorf bei Kilometer 30,3 innerhalb von zehn Minuten zu den Karambolagen, bei denen vier Personen verletzt wurden. Innerhalb kürzester Zeit bildete sich eine Blechkolonne von 12,5 Kilometern Länge. Nachdem dann auch noch für Aufräumungsarbeiten zwei Fahrspuren gesperrt werden mussten, hieß es für mehr als 20.000 Lenker: Nichts geht mehr.
Auffahrunfälle
Begonnen hatte die schwarze Serie mit einem
Auffahrunfall. Eine Lenkerin war auf der dritten Spur in einen vor ihr
fahrenden Wagen gekracht. Beinahe zeitgleich rammte ein anderer Pkw einen
Lastwagen, weil der Lenker vermutlich zu wenig Abstand zu seinem Vordermann
gehalten hatte. Zu guter Letzt übersah eine Autofahrerin den sich rasch
aufbauenden Stau, konnte nicht mehr bremsen und donnerte ins Ende der
Kolonne, wo ihr dann noch ein nachkommendes Fahrzeug ins Heck raste.
Stark befahren
Das Einzugsgebiet von Wien auf der A 2 ist für
Autofahrer ein wahrer Albtraum: Es kracht fast täglich, oft mit
beträchtlichen Folgen. Erst am 24. März verursachte eine Karambolage, an der
zehn Autos beteiligt waren, eine zehn Kilometer lange Blechschlange bei
Baden. „Mit einem Verkehrsaufkommen von 150.000 Fahrzeugen pro Tag zählt
dieser Bereich der A 2 zu den am stärksten befahrenen Autobahnabschnitten
Österreichs“, so Otmar Bruckner vom Referat für Unfallanalyse im
Innenministerium.
Crash-Bilanz
Laut Eva Dietl von der Statistik Austria gab es auf
der Südautobahn zwischen Wien und Wiener Neustadt im vergangenen Jahr ganze
199 Unfälle mit Personenschaden: Dabei wurden 288 Verkehrsteilnehmer
verletzt und zwei getötet (2006: 202 Unfälle mit 319 Verletzten und sieben
Todesopfern). Heuer verloren bereits zwei Menschen auf der A 2 in
Niederösterreich ihr Leben: Erst am Sonntag starb bei Traiskirchen ein
47-Jähriger hinterm Steuer seines Lasters, nachdem er einen Brückenpfeiler
gerammt hatte.
Ursache
„Geringer Abstand ist meist der Auslöser für Crashs“,
erklärt ÖAMTC-Sprecher Willi Matzke. Und der Experte warnt vor der Gefahr,
die von Lastern ausgeht „Mittlerweile sind bei fast allen Unfällen Lkws
beteiligt. Viele Brummi-Lenker sind müde oder abgelenkt. Manche sehen sogar
am Steuer fern oder telefonieren.“