Autohändler zerstückelt
Auto soll Mord-Rätsel lösen
09.07.2012
Kidnapper forderten 55.000 Euro - Polizei stellte gesuchtes Auto sicher.
Die Ermittler haben im mysteriösen Fall um die zerstückelte Wienerwaldsee-Leiche ein weiteres zentrales Puzzlestück gefunden.
Das Mordopfer war mit einem schwarzen Mercedes 220 CDI unterwegs; Bild: Polizei
Am Montagabend bekamen die Polizeibeamten von einer Spaziergängerin den Hinweis zum verschwundenen Mercedes E220 CDI des Mordopfers Milos N. Die Täter hatten den Nobelwagen des 55-Jährigen in der Kefergasse in Wien-Penzing abgestellt. Jetzt wird die Limousine (Neupreis: 44.000 Euro) des serbischen Gebrauchtwagenhändlers genauestens unter die Lupe genommen. Wie in der amerikanischen CSI-Fernsehserie wird der Luxusschlitten des Mordopfers Stück für Stück „auseinandergenommen“. Das Navi-Gerät sowie der Kilometerstand werden penibel ausgewertet. Außerdem werden der Kofferraum und die Reifen, die Erdanhaftungen im Profil haben, auf Spuren getestet. Auch DNA-Proben vom Lenkrad bis zum Kofferraum werden genommen.
Sohn meldete seinen Vater bei der Polizei als vermisst
Vielleicht kann so geklärt werden, wie die zerstückelte Leiche des 55-Jährigen zum Wienerwaldsee bei Tullnerbach kam, wo sie am Samstag im Gebüsch und am Ufer gefunden wurde. Das Opfer dürfte zuvor entführt worden sein. Der Sohn des Toten, Elvis N., meldete seinen Vater am 2. Juli als vermisst – nachdem die Lösegeldübergabe gescheitert ist oder die Familie das Geld nicht aufbringen konnte.
Parallelen zu Metzel-
Mord an zweitem Serben
Die Kidnapper sollen jedenfalls 50.000 Euro gefordert haben. Doch es ist zu keinem weiteren Kontakt mit den Entführern gekommen. Die auffallende Ähnlichkeit zwischen diesem Fall und dem Mord an dem Serben Milenko M. (58) im Mai – er wurde wegen seines schwarzen Toyota RAV 4 mit dem Kennzeichen W-VRCIN 1 getötet und zerstückelt – liegt auf der Hand. Seine Leiche wurde ebenfalls im Wienerwald abgelegt. Der mutmaßliche Täter sitzt in Haft. Insider gehen nun von einem Autoschieberkrieg aus.