Kleinhaugsdorf
Autohändler-Fall wird zum Mafia-Krimi
12.05.2009
Sein Auto steht unversperrt auf dem Firmengelände, auch der Reisepass ist da.
Das Firmengelände ist keine hundert Meter von der tschechischen Grenze entfernt. Franz Leiss (68) wollte hier ein Geschäft mit Exportautos nach Tschechien und der Slowakei groß aufziehen. Seit sechs Wochen ist der Autohändler mit seinen zwei Hunden spurlos verschwunden (ÖSTERREICH berichtete).
Mord oder Entführung
Die Suche nach ihm läuft auf
Hochtouren. Ermittelt wird in Österreich und im nahen Tschechien.
LKA-Fahnder Franz Steinböck: „Alle Umstände und die ersten Ergebnisse
unserer Untersuchungen sprechen für ein Verbrechen. Auch Mord wird nicht
ausgeschlossen.“ Steinböck gibt sich aber trotzdem noch bedeckt und will
noch nicht mit einer offiziellen Fahndung herausrücken. Er sammelt alle
Hinweise und will so das mysteriöse Puzzle rund ums Verschwinden von Franz
Leiss zusammensetzen: „Alles ist möglich, ein volljähriger Mensch kann ja
entscheiden, was er tut, vielleicht ist er auch nach Thailand abgehauen und
ist in einem Jahr wieder da.“ Der Fahnder glaubt aber selbst nicht an diese
Theorie. Zu viel spricht dagegen.
Entführung
Da ist einmal das Privatauto von Leiss: Der
Pajero steht unversperrt mitten auf dem Firmengelände, mehrere Pkws lagern
in einer unversperrten Garage, auch sein Pass wurde gefunden. Nachbar Josef
Schie sah Leiss am Tag seines Verschwindens in einem Auto mit vier Tschechen
wegfahren. Freiwillig?(ste)