Spektakulärer Coup
Bande sprengt Bankomaten in NÖ
04.09.2010
Sie kamen um Mitternacht und knackten den Automat mit Gas.
Die Banditen, vermutlich eine internationale Bande, hatten den Tatort in Brunn am Gebirge genau ausspioniert: So wussten sie, dass man die Türe ins von der übrigen Raika-Filiale abgegrenzte Foyer durch Gewalteinwirkung relativ schnell öffnen kann. Dann füllten sie den Geldautomaten, der in der Mauer steckt – damit man von außen Geld beheben kann – mit Gas. Laut Ermittlern dürften die Täter Campinggasflaschen, gefüllt mit Propan oder Butan, mit dabei gehabt haben. Schon vor Jahren hat eine Italo-Gruppierung genau mit diesem „Arbeitsstil“ in Kärnten eine Reihe von Geldautomaten plattgemacht und ausgeräumt, bis sie auf frischer Tat ertappt wurde.
Geld lag zum Einsammeln auf der Wiener Straße
Die Brutalo-Einbrecher, die diesmal am Werk waren, kamen unbeobachtet zum Tatort in der Wiener Straße in Brunn am Gebirge. Nachdem sie das eingefüllte Gas gezündet hatten, flog der 350 Kilo schwere Bankomat aus seiner Verankerung meterweit bis auf die Straße. Bis die Anrainer, die durch den gewaltigen Knall aus dem Schlaf gerissen wurden, den Coup als solchen realisierten, hatte die Bande das Geld, das tatsächlich auf der Straße lag, längst eingesammelt.
Zweiter Geldautomat im Burgenland geknackt
Laut Insidern dürften die kriminellen „Sprengmeister“ rund 150.000 Euro eingesackt haben. Der Schaden am Gebäude, das bei der Explosion zur Hälfte zerstört wurde, soll wesentlich höher sein.
In derselben Nacht schlug eine zweite Tätergruppe in Neusiedl am See im Burgenland zu. Dort befindet sich im Eingang eines Merkur-Marktes ein Geldausgabeautomat, der mit rund 50.000 Euro befüllt war und an die 60 Kilo wiegt. Die Ganoven banden ihn kurzerhand an ein Abschleppseil und holten ihn so ins Freie. Dann hievten sie ihn ins Auto und fuhren davon.(wef, kor)