Festnahmeanordnung erlassen

Tschetschenen-Mord nach 15 Jahren geklärt

24.11.2022

Der Beschuldigte werde durch Zeugenaussagen eindeutig als unmittelbarer Todesschütze bezeichnet und schwer belastet.

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© APA/BARBARA GINDL (Symbolbild)
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Baden. Niederösterreichische Kriminalisten haben nach mehr als 15 Jahren eine Bluttat im Helenental bei Baden mit einem Todesopfer geklärt. Am 6. April 2007 war ein damals 23-jähriger russischer Staatsangehöriger tschetschenischer Herkunft auf dem Parkplatz einer Asylunterkunft mit Schüssen aus einer Faustfeuerwaffe getötet worden. Als Beschuldigter gilt nach Angaben der Landespolizeidirektion in St. Pölten vom Donnerstag ein damals 29-Jähriger, ebenfalls Tschetschene.

Der Mann werde durch Zeugenaussagen eindeutig als unmittelbarer Todesschütze bezeichnet und schwer belastet. Der Grund für die Schüsse soll in der verletzten Ehre des Beschuldigten liegen, der bei mehrfachen körperlichen Auseinandersetzungen dem Opfer unterlegen gewesen sei und dies nicht akzeptieren habe können, berichtete die Polizei. Seitens der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wurde eine nationale und europäische Festnahmeanordnung erlassen.

Festnahmeanordnung erlassen

Der mittlerweile Mittvierziger hält sich offensichtlich seit längerer Zeit in seiner Heimat auf. Er war schon 2007 verdächtig und hatte sich damals am 20. Mai beim Landeskriminalamt Salzburg gestellt. Der Tschetschene wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Er bestritt seinerzeit jegliche Beteiligung an dem Verbrechen im Helenental. Weil es auch keine Spuren am Tatort gegeben habe, die auf den Mann hingewiesen hätten, sei er aus Mangel an Beweisen enthaftet worden, sagte Roland Scherscher, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Niederösterreich, am Donnerstag auf APA-Anfrage.

Der Akt wurde zu Beginn des Jahres 2022 durch Beamte des LVT einer Sichtung unterzogen. Auslöser für die Wiederaufnahme der damaligen Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich war laut Landespolizeidirektion die Aufklärung des Mordfalles Gerasdorf im Jahr 2020.

Das Opfer war am späten Abend des 6. April 2007 noch mit einem Privatauto ins Krankenhaus Baden transportiert worden. Für den Mann gab es jedoch keine Hilfe mehr. Bei der Fahndung nach den tödlichen Schüssen waren auch Polizeihunde und ein Hubschrauber im Einsatz. Seinerzeitigen Angaben zufolge wurde der junge Tschetschene von zwei der drei auf ihn abgefeuerten Projektile getroffen - ins Herz und in einen Oberschenkel. Zwei der mehr als 40 Bewohner der Flüchtlingsunterkunft hätten den 23-Jährigen auf dem Parkplatz aufgefunden.

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