Feuer-Inferno
Brand in City von Baden
01.07.2012Ein verheerender Großbrand brach zum Schlusspfiff der EURO aus.
Nächtlicher Großeinsatz in der Bezirksstadt südlich von Wien: Gegen 22.30 Uhr, kurz vor dem Ende des EURO-Finales Spanien gegen Italien, wurde der Notruf ausgelöst. Im Bereich Renngasse-Theresiengasse, mitten in der Altstadt der Kurstadt Baden und nur unweit des Casinos, war ein Brand ausgebrochen.
Dachstuhlbrand
Das Feuer brach im Dachstuhl des Hauses Rennweg 7, ein Mehrparteiengebäude ausgebrochen sein und griff rasch auf benachbarte Dächer über – gegen Mitternacht soll es in zumindest drei Gebäuden gebrannt haben. „Es sind zehn Feuerwehren aus Baden und Umgebung im Einsatz“, hieß es kurz vor Mitternacht von der Bezirksleitstelle der Feuerwehr.
Die Flammen schlugen 20 Meter hoch in den Himmel und wurden durch starken Wind angefacht. Der Einsatz war enorm schwierig und gefährlich: Der Funkenflug bedrohte die gesamte Altstadt.
Verletzte
Augenzeugen meldeten, dass mehrere Personen aus den brennenden Häusern gerettet wurden. „Der Notarzt versorgt mehrere Verletzte“, so ein Beobachter zu ÖSTERREICH. Auf der Straße wurde ein provisorischer Verbandsplatz für die Verletzten eingerichtet. Mehrere Personen mussten mit Rauchgasvergiftungen ins Spital. Auch mehrere völlig verschreckte Haustiere holte die Feuerwehr aus den Häusern.
Einsatz dauerte 6 Stunden
Fast sechs Stunden lang bekämpften 270 Mann von 17 Feuerwehren den Großbrand. Sechs Dachstühle mehrgeschoßiger Wohnhäuser wurden ein Raub der Flammen. Elf Bewohner erlitten Rauchgasvergiftungen, vier Helfer der Löschtrupps wurden ebenfalls verletzt, bilanzierte das Landesfeuerwehrkommando.
Bewohner wollten Häuser nicht verlassen
Trotz permanenter Aufforderung, ihre Wohnungen zu verlassen, weigerten sich manche Bewohner ins Freie zu flüchten, berichtete das Landeskommando. Erst nachdem dichter Rauch ins Gebäude eingedrungen war, hätten die Mieter den Ernst der Lage erkannt - im letzten Augenblick. Sieben Personen mussten über Feuerwehrleitern gerettet werden.
Hubrettungsgeräte im Einsatz
Um eine großflächige Ausbreitung des Brandes in der Badener Innenstadt zu verhindern, setzte die Feuerwehr auch drei Hubrettungsgeräte ein. Die Flammen wurden so aus 30 Metern Höhe bekämpft. Gleichzeitig unternahmen Atemschutztrupps einen umfassenden Innenangriff.
Auch wegen der verwinkelten Anordnung der Mehrparteienhäuser war die Brandbekämpfung eine große Herausforderung, so die Feuerwehr. Die Flammen waren nicht überall mit Hubrettungsgeräten aus der Luft zu bekämpfen. In engen Innenhöfen konnten die Einsatzfahrzeuge nicht aufgestellt werden.
"Brand aus" um 4.30 Uhr
"Brand aus" gab es laut Landesfeuerwehrkommando erst um 4.30 Uhr. Die elf verletzten Bewohner wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Weitere Parteien mussten noch in der Nacht in Hotels untergebracht werden.