Insider erzählt

Das neue Leben der Inzest-Opfer

10.06.2008

Hoffnungsstrahlen für die gepeinigte Familie des Inzest­Vaters Josef Fritzl: Seine acht Opfer ziehen bald gemeinsam in eine große Wohnung.

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© APA/Fohringer
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Patienten der Landesnervenklinik Mauer-Öhling staunten. Erst wurde in einem Pavillon gegenüber der Betriebsküche eine rund 300 Quadratmeter große Wohnung renoviert. Die Amstettener Elektrofirma Landsteiner verlegte neue Leitungen, Maurer stellten Rigipswände auf, dann kam vergangene Woche auch noch ein großer Lieferwagen vom Möbelhaus Leiner.

Die Wohnung im Sanatorium hat 300 Quadratmeter
Ausgeladen wurden: sieben Einzelbetten, Kästen, eine Sitzgruppe, ein Couchtisch, Vorhänge, Luster, ein Farb-TV-Gerät, ein Kühlschrank, ein Mikrowellenherd, eine Waschmaschine, ein Wäscheständer, Gartenmöbel und Spielsachen.

Klar für Beobachter: Die Familie von Inzestmonster Josef Fritzl (74), die seit sieben Wochen im Sanatorium intensiv behandelt und betreut wird, zieht aus ihren bisherigen Zimmern in die nur 150 Meter entfernte Dienstwohnung im Klinikgelände um.

K. (19) ist wieder bei ihrer Familie
Ein wunderbares Signal für Österreichs prominenteste Patienten – Fritzls Ehefrau R., Vergewaltigungsopfer E. (42) und fünf ihrer Kinder -, dass vergangenen Donnerstag auch noch ein Krankenbett in die neue Bleibe geschoben wurde. Denn es kündigte die Ankunft der 19-jährigen K. an, die ihr ganzes Leben im Verlies verbracht hat. Dass sie aus Sauerstoffmangel ins Koma fiel und dringend in ein Spital musste, brachte den Jahrhundertfall am 26. April ins Rollen.

Vor wenigen Tagen schlug das gemarterte Mädchen tatsächlich erstmals wieder die Augen auf, ihre Ärzte glauben an K. vollständige Genesung und „die Patientin konnte die Intensivstation bereits verlassen“, bestätigt Landeskliniken-Sprecher Klaus Schwertner. Tatsächlich ist Kerstin seit Sonntag bei ihrer Familie im Sanatorium Mauer-Öhling.

Was Augenzeugen über die Kellerkinder berichten
Alle Fritzl-Opfer erholen sich mit jedem Tag besser. Der fünfjährige F., der im April erstmals die Sonne sah, tollt täglich etwa eine halbe Stunde mit dunklen Brillen durchs Klinikgeländes. Ein Insider: „Nur beim Stiegensteigen stellt er sich wie ein Zweijähriger an. Das konnte er ja im Verlies nicht üben.“ Auch der 18-jährige S. ist ein Kellerkind. „Er ist spindeldürr und blass“, berichtet der Insider. In den ersten Wochen hat er sich nur ganz langsam bewegt, aber die Motorik wird immer besser.“

Alle Kinder bekommen Privatunterricht
Spaziergänge machen die Fritzls, um Paparazzi nicht aufzufallen, nur noch einzeln – und von jeweils drei Bodyguards in Zivil begleitet.

E. trägt einen falschen roten Zopf
Am engsten ist das Sicherheitsnetz um Vergewaltigungsopfer E. Der Insider: „Die wird bewacht wie die Kronjuwelen. Sie hat ihre Tochter K. oft im Spital von Amstetten besucht. Bei den Ausflügen war sie als Krankenschwester getarnt und trug auch noch einen falschen roten Haarzopf. Seit K. aufgewacht ist, wirkt die Mutter gelöst, fast vergnügt.“

Die Inzest-Opfer werden noch Monate im Sanatorium bleiben, weiß der Insider: „ Denn die Verträge mit der Bewachungsfirma laufen bis November.“

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