Klosterneuburg

Die Opfer des Amoklaufes

23.03.2011

Geiselnahme in Bezirkshauptmannschaft Wien-Umgebung. Das sind die Opfer.

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Opfer: Täter schoss sofort auf ihn

Sein Leben hängt am seidenen Faden: Dipl.-Ing. Alexander M. (links), der Chef des Forstamtes in der BH Wien-Umgebung, bekam schon 55 (!) Blutkonserven verabreicht.

"Pferde-Fredi" Alfred Fuchs hatte ihm am Dienstag beim Amoklauf aus kurzer Distanz zehn Kugeln in den Bauch gejagt. Laut AKH-Direktor Reinhard Krepler hätten die Ärzte bei der ersten Behandlung "gar nicht gewusst, wo sie mit der Verarztung beginnen sollen, so viele Wunden waren an seinem Körper".

Nach der ersten Not-OP war unklar, ob die Ärzte überhaupt alle Projektile aus dem Körper des zweifachen Familienvaters gefischt hatten. M. stand auf der Liste von Alfred F., weil dieser ihn als Verantwortlichen für eine 70.000-Euro-Strafe angesehen hat.


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Geisel: Tschick rettete ihr Leben

Margarete B. (52, Mitte) war sechs Stunden lang in den Fängen des Irren.

Eine Packung Zigaretten rettete der Nichtraucherin Margarete B. das Leben. Die 52-jährige Sekretärin war am Dienstag "zur falschen Zeit am falschen Ort", wie es ihr BH-Chef Wolfgang Straub beschrieb, – und sechs Stunden lang in den Fängen des irren Amokläufers.

Erst der "Zigarettentrick" der Cobra erlöste sie. Als der Geiselnehmer sie kurz vor die Bürotür schickte, um die bestellten Zigaretten zu holen, gelang die Befreiung. Binnen Sekunden wurde die Sekretärin, die schon jahrelang in der BH arbeitet, in Sicherheit gebracht. Cobra-Beamte rissen sie an den Armen in die Freiheit.

Nach Ende der Geiselnahme hatte die ­Gerettete kurz ein Lächeln im Gesicht, dann fiel sie dem Bezirkshauptmann glücklich in die Arme.

Förster Martin A. versteckte sich: Mehr auf der nächsten Seite.


Versteckte sich: Er hielt sechs Stunden lang die Tür zu

In Todesangst reagierte Förster Martin A. (40, rechts) blitzschnell: Als Alfred Fuchs plötzlich durchdrehte und wild um sich schoss, befand sich A. gerade an seinem Arbeitsplatz im Nebenzimmer. Geistesgegenwärtig flüchtete er über den Gang in die Ordination des Amtstierarztes und versteckte sich.

Sechs Stunden lang harrte A. in diesem Zimmer aus und stemmte die ganze Zeit über seine Hand krampfhaft gegen die Türschnalle. Nur wenige Meter entfernt, im Zimmer gegenüber, hielt Alfred F. seine Kollegin als Geisel. A. musste mit anhören, wie sein Vorgesetzter niedergestreckt wurde, auf den Boden fiel.

Hilfe konnte er keine rufen, weil sein Handy im Büro zurückblieb. Um 19.16 Uhr war schließlich auch er gerettet.

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