Aufregung um Täter
Dom-Zündler: Jetzt tobt der Pfarrer
22.04.2012
Dom-Propst Karl Pichlbauer wusste schon bei ersten Blick aufs Feuer: das war Brandstiftung.“
Die Aussagen von Erkan (Name von der Red. geändert), die der Polyschüler im Interview mit ÖSTERREICH von ich gab, sorgen nicht nur in Wiener Neustadt für Aufregung. Vor allem der Satz des jungen Türken „Wenn ich ein Feuerzeug in die Hände bekomme, dann passiert immer ein Blödsinn“ und der Umstand, dass er dennoch vom Staatsanwalt nur auf freiem Fuß angezeigt wurde, ärgert viele. Immerhin bestünde somit Tatbegehungsgefahr – ein klassischer Grund für U-Haft über jeden Strafmündigen (was man ab 14 ist).
„Dafür wird er ein Leben lang arbeiten müssen“
Dompfarrer Karl Pichlbauer will sich dazu nicht äußern, nimmt sich aber dennoch kein Blatt vor den Mund: „Als der Bursche mit zwei Polizisten bei mir war, um sich zu entschuldigen, habe ich schon gesagt, dass so einfach nicht davon kommen wird. Der Schaden beträgt immerhin eine Million Euro und dafür wird er ein Leben lang arbeiten müssen.“ Zwar trägt die Versicherung fürs Erste die Kosten, kann sich aber jederzeit beim Verursacher, dessen Eltern oder deren Versicherung schadlos halten.
„Keine Messen, Taufen
und Hochzeiten“
Zur Aussage von Erkan, dass der Pfarrer ihm verziehen hätte, sagt Pichlbauer: „Das stimmt schon. Aber ich bin auch der Meinung, dass der junge Mann ein Therapie benötigt, wenn er ein Problem (mit Feuerzeugen, Anm.) hat.“ Am meisten ärgert den Geistlichen allerdings, dass der Dom nach der Brandlegungmindestens bis Weihnachten für die Renovierungsarbeiten gesperrt bleiben muss: „Es gibt keine Messen, Hochzeiten, Taufen, und auch ein Benefizkonzert musste in ein Theater verlegt werden.