Wiener Neustadt

Ehefrau in Rumänien vergraben: Lebenslang

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Gattin erwürgt: 60-Jähriger bestritt Tat, Mithäftling "beichtete" er aber alles.

Lebenslange Haft wegen Mordes an seiner Ehefrau: Dieses Urteil fasste Freitagabend ein 60-jähriger Angeklagter im Landesgericht Wiener Neustadt aus. Der gebürtiger Rumäne wurde schuldig gesprochen, seine um fünf Jahre jüngere Frau am 22. Februar 2011 im gemeinsamen Haus in Niederösterreich bewusstlos geschlagen und mit einem Polster erstickt zu haben. Die Leiche transportierte er mit dem Pkw nach Siebenbürgen und vergrub sie auf seinem Anwesen. Das Urteil ist aber nicht rechtskräftig.

Der Mordprozess hatte bereits vergangenen Dezember begonnen, war aber wegen Herzproblemen des Angeklagten geplatzt. Richterin Ingeborg Kristen zog dieses Mal zur Beobachtung des Angeklagten im Gerichtssaal einen Arzt bei - übrigens jenen, der während des ersten BAWAG-Prozesses 2007/2008 auch auf Helmut Elsners Gesundheit "aufgepasst" hatte.

Der gebürtige Rumäne leugnete die Tat. Er habe seine Frau "nicht getötet, sondern tot aufgefunden", so Verteidiger Werner Tomanek. Die 55-Jährige sei leblos im gemeinsamen Haus gelegen, als sie ihr Mann fand. Reanimationsversuche seien erfolglos geblieben, daher habe er ihr einen "letzten Dienst" erweisen wollen. Man hätte sich nämlich das "wechselseitige Versprechen" gegeben, dass der überlebende Ehepartner den anderen im Falle seines Todes in die Heimat nach Siebenbürgen überstellt und dort beerdigen lässt. "Ich habe meine Frau geehrt und wollte ihr auf würdevolle Art die letzte Ehre erweisen", erklärte der Angeklagte.

Der Mann hat die tote Ehefrau in einen Teppich gewickelt und auf einen Anhänger geladen. Mehr als 700 Kilometer transportierte er die Leiche der 55-Jährigen. Kriminalisten fanden sie in einem 1,4 Meter tiefen Erdloch in einem Heustadl vergraben, auf jenem Anwesen, das der Angeklagte erst kurz vor der Tat angemietet hatte.

Vielleicht wäre der Fall gar nicht so schnell ins Rollen gekommen, hätte der Angeklagte nicht eine Autopanne in Rumänien gehabt. Dadurch soll sein (Zeit-)Plan durcheinander gekommen sein. Angehörige der 55-Jährigen in Rumänien und Arbeitskollegen aus Österreich erstatteten Abgängigkeitsanzeige. Zunächst fiel kein Verdacht auf den Ehemann. Im Zuge der Ermittlungen wendete sich aber dann das Blatt. Als der Verdächtige in U-Haft kam, vertraute er sich einem Zellengenossen an. Dieser meldete sich später beim Staatsanwalt und "packte aus". Er wusste Einzelheiten, die er nur vom Täter erzählt bekommen haben konnte.

Laut Anklage soll die Ehe des Paares, das seit 1986 in Österreich gelebt hat, seit langem zerrüttet gewesen sein: Getrennte Zimmer, dafür eine zweite Frau aus Rumänien im Haus. Für die Töchter soll die Mutter "die Böse" gewesen sein, sie sollen sich auf die Seite des Vaters geschlagen haben. Ein Sparbuch, auf dem die 55-Jährige mit der bezogenen Kinderbeihilfe immerhin 95.000 Euro angespart hatte, soll der Mann im Alleingang aufgelöst und sich die Ersparnisse mit den Töchtern geteilt haben. Als seine Frau die Scheidung beantragte und er um ein weiteres Sparbuch umgefallen sei, habe er - aus Habgier - die Mordpläne geschmiedet.

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