Nach einer rekordverdächtigen Serie von Einbrüchen in vier Bundesländern schnappten Fahnder aus Niederösterreich sechs Profi-Täter.
Monatelang hatten sich die Ermittler den verdächtigen Moldawiern an die Fersen geheftet, bis sie endlich genug Beweise hatten, um die Bande auffliegen zu lassen. Dann klickten die Handschellen: Sechs Mitglieder im Alter von 21 bis 40 Jahren – darunter drei Asylwerber – landeten hinter Gittern.
Energie
Die im Lauf der Erhebungen zusammengetragenen Fakten
belegen die enorme kriminelle Energie der Gangster: Die Moldawier sollen in
den vergangenen zwei Jahren zumindest 180 Einbrüche in Wien,
Niederösterreich, Oberösterreich und dem Burgenland begangen haben. Dabei
hatten sich die Profis auf öffentliche Gebäude und Firmen spezialisiert.
Allein 26 Coups in Feuerwehrhäusern und zwölf in Lagerhäusern sowie elf
Einbrüche in Schulen und Kindergärten sowie in acht Gemeindeämter können
aufgrund der ähnlichen Vorgangsweise den Männern zugeordnet werden. „Aber
wir glauben, dass sie noch mehr auf dem Kerbholz haben“, so Chefermittler
Franz Polzer vom Landeskriminalamt Niederösterreich.
Enormer Schaden
Bei ihren nächtlichen Touren knackten die
Moldawier mit Winkelschleifern Tresore oder brachen Geldkassetten mit der
Brechstange auf. Außerdem hatten sie es auf Laptops und Fotoapparate
abgesehen. Aber selbst vor dem Milchgeld in Volksschulen schreckten sie
nicht zurück – sondern steckten es ein. Insgesamt richtete die Bande einen
Schaden von rund 850.000 Euro Schaden an.
Auf Beutezug
Auf ihren Beutezügen waren die Kriminellen meist in
gestohlenen Wagen entlang der Autobahnen unterwegs. Die Beute lagerten sie
in ihren Stützpunkten, kleinen Wohnungen in Wien und Tschechien. Den
Löwenanteil bekamen die Bosse der moldawischen Mafia, aber auch die
Einbrecher gingen nicht leer aus.
Das Handwerk konnte den Verdächtigen endgültig durch den Vergleich von DNA-Spuren, Observationen und den Einsatz des KFZ-Kennzeichen-Erkennungssystems gelegt werden. Die Festgenommenen sitzen in verschiedenen Justizanstalten. Ein Komplize, Vasile Ursati (29), ist noch auf der Flucht.