Entführungs-Alarm in NÖ
Unbekannter wollte mit Hund Mädchen in Auto locken
04.12.2019
Nach mehreren Fällen versuchter Kindesentführungen in Wien, schlug nun ein Unbekannter auch vor einer Volksschule in Schwechat zu.
Riesen-Aufregung in Schwechat. Vor einer Volksschule soll ein Unbekannter mit einem Hund versucht haben ein kleines Mädchen in sein Auto zu locken. Die Schülerin reagierte aber völlig richtig und lief zum Bus. Noch am Abend des selben Tages wurden sowohl die Klassenlehrerin, die Direktorin, sowie die Polizei über den Vorfall in Kenntnis gesetzt.
Nach einem Treffen mit der betroffenen Familie, der Schuldirektion und eben der Exekutive hat man sich dazu entschlossen, dass die Beamten nun vermehrt Zivilstreifen um die Schule schicken werden. Zudem sollen auch die Kinder durch die Lehrerinnen und Lehrer an der Schule für das Thema sensibilisiert werden, wie der Elternverein auf Facebook bekanntgab.
Auch die Eltern zuhause sollen mit ihren Kindern öfter über diese Gefahr sprechen und ihnen erklären, wie sie sich in einem solchen Fall verhalten sollen.
Große Angst vor irrem Schulweg-Phantom auch in Wien
Aber nicht nur in Niederösterreich treiben sich Kindesentführer herum. Auch in der Hauptstadt treibt ein Phantom vor den Schulhöfen sein Unwesen. Nach mehreren Fällen möglicher versuchter Kindesentführungen im 22. Wiener Bezirk Donaustadt hat die Polizei alle Hände voll zu tun. Denn es gilt, sämtlichen Hinweisen nachzugehen.
Wie ÖSTERREICH berichtete, geht bei Kindern und Eltern die Angst um, wie besorgte Erziehungsberechtigte auf Facebook posteten.
Psychopath
Bei dem Unbekannten, der bereits zum vierten Mal Buben und Mädchen auf dem Schulweg aufgelauert haben soll, dürfte es sich möglicherweise um einen Psychopathen handeln, der die Kinder erschrecken will.
Der jüngste Fall soll sich am Mittwoch in der Simonsgasse abgespielt haben: Eine Volksschülerin war auf ihrem Roller gerade Richtung Schule unterwegs, als sie von einem dunkel gekleideten Mann angesprochen wurde.
Zeugin
Das Mädchen reagierte richtig, rannte davon, worauf ihm das Phantom nachgelaufen sein soll. „Gott sei Dank war eine Mutter beim Kindergarten mit ihrem Kind und half meiner Tochter“, schrieb die Mutter auf Facebook. Dann verschwand der Täter.
Passantin schritt ein und verhinderte Schlimmeres
Ihren Anfang nahm die beängstigende Serie bereits am 7. Oktober. Nur wenige Meter von der Volksschule Meißnergasse entfernt soll ein mit einem schwarzen Tuch Maskierter ein Mädchen in der Anton-Sattler-Gasse am Arm gepackt und es gezwungen haben, mitzukommen. Eine Passantin schritt ein und verhinderte somit Schlimmeres.
Weitere Fälle sollen sich bei der Ganztagsschule Pastinakweg und in der Benjowskigasse bei der Volksschule Aspern abgespielt haben. Dort hätte laut mehreren besorgten Eltern ein Mann mit schwarzer Kleidung einige Kinder auf dem Weg von der Schule in den nahen Hort verfolgt. Die Schüler meldeten den Vorfall völlig verängstigt.
„Der Polizei sind vier Fälle bekannt. Die Streifungen im Grätzel werden daher verstärkt“, sagte Polizeisprecherin Irina Steirer.
Fall für Politik
Nun schaltete sich auch die Politik ein. Vizebürgermeister Dominik Nepp und Stadtrat Maximilian Krauss (beide FPÖ) forderten Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf, Taten folgen zu lassen und endlich zu handeln. „Die Sicherheit unserer Kinder hat oberste Priorität“, so die Politiker.
Psychopath auch in Wien-Favoriten unterwegs?
Nun geht auch in Wien-Favoriten die Angst unter Eltern und Schulkindern um, wie zwei Augenzeugen in Postings in sozialen Medien berichteten.
Vergangenen Donnerstag soll ein Mann, der sein Gesicht mit einer Sturmhaube maskiert hat, in der Wendstattgasse in einem schwarzen Auto neben einem Schulkind stehen geblieben sein, es angesprochen und danach versucht haben, das Kind gewaltsam in das Fahrzeug zu zerren. Bereits am Dienstag dürfte möglicherweise derselbe Psychopath – ebenfalls in der Wendstattgasse – versucht haben, ein Kind unter dem Vorwand, ihm süße Welpen zu zeigen, in sein Auto zu locken.
Ob es einen Zusammenhang mit dem Schulweg-Phantom aus der Donaustadt gibt, oder es sich um einen Trittbrettfahrer handelt, ist unklar. Derweilen bleibt die Angst bestehen.