Jetzt spricht erstmals die Nicht von Josef B. Er nahm ihr nicht nur die Eltern, sondern brachte jetzt auch noch ihren Mann hinter Gitter.
ÖSTERREICH: Was sagen Sie dazu, dass Ihr Onkel Ihren Mann als Mitwisser
seines Vierfach-Mordes belastet?
Gabi K.: Es gibt keine Worte dafür, wie
ich mich fühle. Josef Branis hat mir die Eltern genommen, jetzt ist der
Hannes dran. Offenbar will er noch aus dem Gefängnis alle in der Familie
vernichten, die er nicht umgebracht hat.
ÖSTERREICH: Sie halten Ihren
Gemahlen für unschuldig?
Gabi K: Natürlich – ohne den leisesten
Zweifel. Wir sind seit 24 Jahren glücklich verheiratet und haben zwei große
Kinder. Hannes war immer ein guter Vater, ist warmherzig, hilfsbereit und
überall beliebt. Die Verleumdungen von meinem Onkel sind absurd.
ÖSTERREICH:
Wie standen Sie zu Josef Branis?
Gabi K: Er hat uns vor Jahren
geholfen, unser Haus zu renovieren, weil er ja Maurer ist. Dann haben wir
uns aus den Augen verloren, ich wusste nicht einmal, dass er in die Wohnung
meiner Mutter eingezogen ist. Erst kurz vor der Tat haben wir uns wieder
getroffen, weil der Wert unseres Hauses ermittelt werden sollte.
ÖSTERREICH:
Haben Sie seinen Hass nicht gemerkt?
Gabi K.: Es gab immer Spannungen
zwischen ihm und seinen Geschwistern. Er war verbittert, weil er wegen
seiner Augen in Frühpension musste, dann kam noch die Scheidung und auch
sein Haus in Strasshof hat er verloren. Er ist zum Sonderling geworden. Was
er getan hat, ist Wahnsinn. Er war ja auch früher schon in Behandlung. Aber
mit so was konnte niemand rechnen.
ÖSTERREICH: Wie reagierte Ihr Mann
auf das Massaker?
Gabi K: Er war genau so fassunglos wie ich. Und er hat
die Polizei nach Kräften unterstützt. Ein Beispiel nur von vielen: Hannes K.
hat den Ermittlern eine Handynummer von Branis gegeben, die denen nicht
bekannt war. Tut das ein Komplize?
ÖSTERREICH: Wann dürfen Sie Ihren
Mann zum ersten Mal in U-Haft besuchen?
Gabi K: Ich hoffe morgen.