Nach einem Brand in der Nacht auf Montag wurde nun ein Verdächtiger gefasst. Der Mann zeigt sich geständig das Feuer gelegt zu haben, die Befragung zu anderen Fällen läuft noch.
Im Raum Waidhofen a.d. Thaya im Waldviertel herrscht Aufatmen: Nach einer fünften Brandlegung binnen zwei Wochen ist am Montag in den frühen Morgenstunden der mutmaßliche "Feuerteufel" gefasst worden. Es handle sich um einen 25-jährigen Waldviertler, der geständig sei, berichtete Chefinspektor Rudolf Scheidl vom Landeskriminalamt NÖ auf Anfrage. Der Mann wird nach Abschluss der Einvernahmen in die Justizanstalt Krems eingeliefert.
Tischlerei abgebrannt
Der fünfte Brand seit 4. Mai betraf am
Montag in den frühen Morgenstunden die Tischlerei Diwald in Waidhofen a.d.
Thaya, Hersteller des Holzspielzeugs Matador. Neben den Löschtrupps - zwölf
Feuerwehren mit mehr als 100 Mann - rückte die Polizei aus. Nach den
vorangegangenen Ermittlungen habe es vier Adressen mit ebenso vielen
Verdächtigen gegeben, sagte Scheidl. Bei dem 25-Jährigen aus dem Bezirk
Waidhofen a.d. Thaya habe ein Brandmittelspürhund sofort Dieselöl auf den
Jeans festgestellt.
Täter wollte eigenes Haus abfackeln
Der Mann sei
festgenommen worden und habe in der Folge alle fünf Brandlegungen in
Waidhofen a.d. Thaya und Umgebung in den vergangenen zwei Wochen ebenso
gestanden wie das Aufstechen der Reifen von zwei Feuerwehrautos am
vergangenen Freitag, teilte der Chefinspektor mit. Der 25-Jährige habe
außerdem angegeben, dass er sein eigenes Haus abfackeln wollte. Deshalb habe
er Dieselöl ausgeschüttet.
Das Motiv für die Taten geht laut Scheidl bis in die Kindheit des Verdächtigen zurück. Es habe sich jedenfalls nicht um einen Rachefeldzug gegen jene Baufirma aus der Waldviertler Bezirksstadt gehandelt, die bei den vorangegangenen Bränden immer im Spiel war. Das Unternehmen sei dem 25-jährigen gelernten Fliesenleger und Maurer als früherer Mitarbeiter jedoch bekannt und vertraut gewesen.
Brandserie seit 4. Mai
Die Brandserie im Raum Waidhofen begann
am 4. Mai auf dem Areal der Baufirma. Ebenso wie drei Tage später stand eine
Lagerhalle in Flammen. In Groß-Siegharts (Bezirk Waidhofen a.d. Thaya)
brannte am vergangenen Freitag eine Halle auf einem Lagerplatz, der bis 2002
der Baugesellschaft gehört hatte. Zwei Stunden später galt es neuerlich für
die Löschtrupps in der Waldviertler Bezirksstadt auszurücken. In einem
leerstehenden Objekt war Feuer im Dachboden ausgebrochen. Außerdem waren in
den Stunden zuvor die Reifen von zwei Autos der FF Groß-Siegharts
aufgestochen worden. Den Gesamtschaden aller Brandlegungen beträgt laut
Scheidl mehr als eine Million Euro. Allein beim jüngsten Fall in einer
Tischlerei in der Bezirksstadt am Montag in den Morgenstunden seien es etwa
350.000 Euro gewesen.
Zu dem Feuer in der Tischlerei am Montag berichtete Matador-Eigentümerin Claudia Tobias, dass das Holzlager mit einem Brandbeschleuniger angezündet worden sei. Autos, Teile des Büros und ein Aufzug seien ebenfalls zerstört worden. Wie es um die Maschinen stand, war vorerst nicht bekannt.