Nach dem Todesschuss von Krems gab es jetzt überraschend zwei weitere Verhaftungen. Hinter dem Coup soll eine Profi-Bande stecken.
Bei den Ermittlungen im Supermarkt-Drama von Krems überschlagen sich die Ereignisse. Mittwoch wurde bekannt, dass die Kripo zwei weitere Männer verhaftet hat, die beim tragischen Coup mitgemischt haben sollen.
Mittäter
In der Nacht zum 5. August überraschen die
Streifenbeamten Andreas K. und Ingrid G. die jungen Einbrecher
Florian P. (14) und Roland T. (17) am Tatort. Und weil sie sich von den
Verdächtigen angegriffen fühlten, schossen die Cops. Der 14-Jährige wurde
tödlich im Rücken getroffen, seinem Komplizen durchschlug eine Kugel beide
Oberschenkel. Dritter im Bund bei der Straftat war der 28-jährige Rumäne
Eugen L., der vor dem Supermarkt Schmiere stand.
Jetzt verrieten der Zuwanderer und Roland T. in U-Haft weitere Mittäter: Beim Einbruch sollen auch der 20-jährige Mazedonier Blerim A. und der 22-jährige Alen S. dabei gewesen sein, beide Berufskriminelle und Mitglieder einer achtköpfigen Gang, die mit 40 Straftaten in Zusammenhang gebracht werden. Allein Alen S. konnten 37 Einbrüche und ein versuchter Raubüberfall auf eine Tankstelle in St. Pölten nachgewiesen werden. Beute insgesamt: 193.000 Euro.
Anklage
Die mutmaßlichen Mittäter wurden in Krems verhaftet. Aber
auch die beiden Polizisten werden nach dem Todesschuss wohl angeklagt
werden. Denn drei Gutachten zweifeln die Notwehrsituation an. Und auch
Anwältin Nadja Lozenz, die den Florian T. vertritt, sagt: „Es gab kein
Angiffsverhalten meines Mandanten.“ Als Verteidiger der Polizisten bleibt
Hans-Rainer Rienmüller aber auf Linie: „Notwehr“.