Der 4. Oktober, der Tag des Heiligen Franz von Assisi, wird traditionell als Welttierschutztag begangen. Politiker und Organisationen fordern wirksamere Gesetze.
Franz von Assisi, der am Vorabend des 4. Oktober 1226 verstarb, gilt aufgrund seines Wirkens als erster Tierschützer.
An diesem Tag rufen verschiedene Initiativen und Parteien dazu auf, den Tierschutz wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. "Wir arbeiten 365 Tage im Jahr daran, die Situation von Tieren - vom Heimtier bis zum Nutztier- in Österreich zu verbessern", erklärt Mag. Andreas Sax von der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN.
Tierschutzpolitik gefordert
VIER PFOTEN hofft, dass nach den Nationalratswahlen der Tierschutz wieder einen wichtigeren Stellenwert in der Politik einnehmen wird. "Die SPÖ hat in der vergangenen Legislaturperiode ihr Herz für den Tierschutz entdeckt, und viele unserer Forderungen unterstützt. Es gibt also eine Chance, dass eine zukünftige Regierung die Unterstützung für die Förderung von Tiertransporten auf EU- Ebene aufgibt, etwas, was die ÖVP in der letzten Legislaturperiode leider verabsäumt hat", so Sax.
Bundesweites Gesetz gefordert
In Wien forderte Stadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) ein strenges bundeseinheitliches Tierschutzgesetz. " Leider fehlen nach wie vor Verordnungen, die für den Vollzug des Gesetzes dringend notwendig sind, wie zum Beispiel die Verordnung zur Kennzeichnung von Hunden und Katzen", erklärte Wiens Tierschutzstadträtin Sonja Wehsely am Mittwoch. Durch die Kennzeichnung der Tiere könnten entlaufene Tiere auch viel rascher an ihre BesitzerInnen zurück gegeben werden, wodurch neben Tierleid auch Kosten für die Unterbringung von entlaufenen und herrenlosen, Tieren, die schlussendlich die Allgemeinheit zu tragen hat, minimiert werden könnten.
Kritik der Grünen NÖ
Die Grünen Niederösterreich beklagen am Mittwoch außerdem, dass grausame Tiertransporte durch Österreich nach wie vor Gang und gebe sind. "Die Zahlen sprechen für sich: Rund 700.000 Schweine, 150.000 Rinder und 17 Millionen Hühner werden jährlich in 10.0000 - meist fürchterlichen - Tiertransporten von Österreich oder nach Österreich transportiert", so die Grüne Klubobfrau, Madeleine Petrovic, anlässlich des internationalen Welttierschutztages. Die Grünen fordern endlich verstärkte Kontrollen gegen diese Tierquälerei auf den heimischen Straßen.
Tierheim St. Pölten wird ausgebaut
In St. Pölten erfolgte am Welttierschutztag der Spatenstich für die Modernisierung des St. Pöltner Tierheims. Nach dem Tierheim Krems wird nun auch das Tierheim St. Pölten als Viertelstierheim für den Raum Mostviertel ausgebaut. Das Land wird in den nächsten 25 Jahren jährlich eine Summe von knapp 82.200 Euro zur Verfügung stellen. "Im Tierheim St. Pölten herrscht echter Platzmangel, der Zubau wird für den reibungslosen Betrieb dringend benötigt", betont NÖ Tierschutzreferentin LHStv. Heidemaria Onodi.