Inzest-Fall
Fritzl-Haus mit elektr. Sperre gesichert
05.03.2009
Das Haus in Amstetten steht wieder "unter Beobachtung".
Auf den erwarteten Medienansturm werde "je nach Bedarf reagiert", skizzierte Chefinspektor Johann Frenzl vom Bezirkspolizeikommando Amstetten am Donnerstag die Sicherheitsmaßnahmen der Exekutive.
"Keiner kommt in das Haus hinein"
Für Frenzl ist
vorstellbar, dass sich vor allem am Wochenende vor Prozessbeginn (am Montag,
16. März) viele Medienvertreter am Tatort in der Mostviertler Bezirksstadt
einfinden werden. "Die werden die Westautobahn (A1) auf dem Weg nach St.
Pölten abfahren", so der Exekutivbeamte, der damit aus dem Westen Anreisende
meinte.
Elektronische Sperre
Das einstige Wohnhaus von Josef F. Haus in
Amstetten ist derzeit mit einer elektronischen Sperre ausgestattet, der
Keller, in dem die Tochter des Verdächtigen 24 Jahre lang gefangen gehalten
wurde, nach wie vor versiegelt. Die Alarmanlage wurde vor etwa sieben
Monaten installiert. Es werde Medienvertretern nicht gelingen, in das Haus
zu gelangen, so Bezirkspolizeikommandant Horst Schmutzer.
Von Ende April 2008 - als der Fall bekanntwurde - bis August des Vorjahres war das Gebäude laut Frenzl rund um die Uhr von Polizisten bewacht. Im "akuten Zeitraum" standen 160 Beamte des Bezirkspolizeikommandos im Einsatz, die rund 3.000 Arbeitsstunden leisteten. Als die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LKA NÖ) am Tatort weitgehend beendet waren, sei auch das Personal zur Sicherung des Hauses reduziert worden.
"In einem vergleichbaren Ausmaß hat es das noch nicht gegeben", erinnerte sich Frenzl an die ersten Wochen und Monate des Inzest-Falls und den damit verbundenen Aufwand für die Exekutive des Bezirkes Amstetten. Der Chefinspektor wies darauf hin, dass die Ermittlungen durch das LKA NÖ geführt wurden, deren Beamte die Hauptlast trugen. Den örtlichen Polizisten kam aber ein relevanter Faktor zu - galt es doch, neben dem Tatort unter anderem auch das Landesklinikum Amstetten-Mauer, in dem die Opfer untergebracht waren, vor Paparazzi zu sichern