Zwei Tote und drei Verletzte, weil ein Fahrdienstleiter eine fatale Entscheidung traf.
Es war ein Bild des Grauens: Überall Trümmer, verbogenes Metall, zwei Züge ineinander verkeilt. Es war Donnerstagnacht vor rund 13 Monaten, als ein Güterzug mit 100 km/h in einen stehenden Messwagen der ÖBB krachte – frontal. In der Baulok starben die beiden Eisenbahner Helmut A. (50) und Andreas H. (51). Drei weitere Mitarbeiter wurden verletzt.
Familienvater gestand Fehler direkt nach Crash
Der mutmaßlich Verantwortliche für diese Zug-Tragödie steht jetzt vor Gericht: Andreas R., ehemaliger Fußballtrainer, Familienvater und in der besagten Horror-Nacht Fahrdienstleiter für den Streckenabschnitt an der Pottendorfer Linie in Obereggendorf.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 47-Jährigen fahrlässige Tötung vor, die Polizei hatte wegen menschlichen Versagens ermittelt. Denn Andreas R. selbst räumte direkt nach dem Unfall ein, dass er den stehenden Messwagen übersehen oder vergessen hatte.
Schon der zweite Zug-
Unfall an derselben Stelle
Deshalb habe er das blockierte Gleis 1 für den herannahenden Güterzug freigegeben. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Brisant: Bereits im Jahr 2007 war es an der gleichen Stelle auch schon zu einer Frontalkollision zweier Züge gekommen. Auch damals hatte der Fahrdienststellenleiter einen Fehler gemacht. Elektronische Sicherheitssysteme könnten helfen.