280 Häftlinge

Gefängnis St.Pölten ist übervoll

29.11.2006

Im St. Pöltener Gefängnis stößt man an die Grenzen der Kapazität. Eine Erweiterung der Justizanstalt ist aber derzeit nicht geplant.

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St. Pölten. Die Justizanstalt der Landeshauptstadt platzt aus allen Nähten. Auf 250 Betten kommen derzeit 280 Insassen aus 27 Nationen. Wenn sich nicht 40 Häftlinge in Spitälern ärztlich versorgen lassen würden, müsste man wohl so manches Bett doppelt belegen. „Jedes Hotel würde sich über eine solche Auslastung freuen“, beweist der Leiter der Justizanstalt, Günther Mörwald, Galgenhumor.

Feuer am Dach. Für Mörwald war es daher ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk, dass das Justizministerium nach jahrelangem Flehen endlich fünf neue Wärterposten genehmigt hat. Damit hält man nun bei einem Personalstand von 80 Personen.

Da eine Erweiterung der Justizanstalt St. Pölten nie ein Thema war, hofft man seit Jahren auf den Bau des zweiten gerichtlichen Gefangenenhauses in Wien. „Das würde uns natürlich wesentlich entlasten“, so Mörwald. Aber derzeit völlig unrealistisch, weil weder Planung, noch Bau geklärt sind.

Videoüberwachung. Speziell wegen der Überbelegung (in St. Pölten sitzen kurzzeitig Inhaftierte bis 18 Monate) investierte man 150.000 Euro in punkto Sicherheit. Das Resultat: Eine nagelneue Videoüberwachung und massive Verbesserungen an der Mauerkronensicherung.

Unglaublich, aber wahr: Vor einem Jahr war laut Mörwald die Situation noch dramatischer. „Da war wirklich Feuer am Dach. Jetzt haben wir uns zwar auf einem hohen Niveau eingependelt, aber es könnte weit schlimmer sein“.

Mörwalds Wunsch an das Christkind: „Dass unser budgetautonomes Modell so umgesetzt wird, wie es ursprünglich geplant war. Dann kommen wir nächstes Jahr über die Runden.“

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