Bezirk Hollabrunn

Gegen Raser: Enten statt Polizei

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"Entenhausen" in Niederösterreich: Lauf-Enten bremsen Schnellfahrer aus.

Die geraden und wenig befahrenen Straßen von Großmeiseldorf (Bezirk Hollabrunn) sind ein Paradies für Raser. Jetzt helfen Laufenten den Geschwindigkeitswahn zu drosseln.

Hermann Fischer hatte seine Enten ursprünglich angesiedelt um den Bach auf biologische Art zu reinigen. Doch die Vögel ließen sich bald auf dem sonnengewärmten Asphalt der nahen Straße zu einem Nickerchen nieder. Kurz darauf begannen die ortskundigen Autofahrer in Sorge um die Enten langsamer zu fahren.

"Entenpapa" Fischer ist sichtlich stolz: "Es wurde festgestellt, dass der Durchzugsverkehr um rund fünf bis sieben Kilometer pro Stunde verringert werden konnte.“ Die meisten Autofahrer seien eher belustigt, als verärgert über die Verkehrsstörung, erklärt eine Großmeiseldorferin. Mittlerweile stehen an der Ortstafel Verkehrsschilder, die darauf hinweisen: "Vorsicht - freilaufende Enten".

Vorbild
Das Konzept ist nicht neu, schon vor über 10 Jahren stellte der Ökobauer Bernhard Hellwasser (Bild unten) aus dem oberbayrischen Otterfing selbstgemalte Warnschilder auf - auch seine Enten ließen sich gerne auf dem warmen Asphalt-Band der Straße nieder und stoppten so den Verkehr.

Laufenten
Mit einem selbstgemalten Verkehrsschild mahnt der Ökobauer Bernhard Hellwasser am Donnerstag (16.08.2001) im oberbayerischen Otterfing (Lkrs. Miesbach) vorbeirasende Autofahrer Rücksicht auf seine Laufenten zu nehmen. Die Enten, die durch Salat und Gemüsebeete ziehen, sind seine wirkungsvollste Waffe gegen Schnecken.
© APA/dpa

Bernhard Hellwasser - (c) APA/dapd

Gefährlicher Einsatz
Rund 50 Laufenten sind in Großmeiseldorf derzeit im "Verkehrsdienst" eingesetzt und helfen den mit Radarpistolen bewaffneten Polizisten das Rasen zu unterbinden. "Enten und Polizisten also Kollegen,“ brüstet sich Entenvater Fischer.

Leider gibt es immer noch Raser, die auf die Enten keine Rücksicht nehmen - so mancher Vogel wurde schon überfahren.

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