Eine Werbeaktion der Bäckerei Hager kam auf sozialen Medien nicht gut an.
Seit ersten August gilt im niederösterreichischen Landesdienst ein neuer Gender-Erlass: Genderstrenchen, Doppelpunkt und Binnen-I werden dabei als „dienstrechtliches Vergehen“ gewertet. Die Traditionsbäckerei Hager aus St. Pölten wollte der Gender-Debatte humorvoll begegnen, doch die Aktion der Backstube ging nach hinten los.
St. Pöltner*in. „Die Zeiten gendern sich. Unser Brot auch“ und „Ich bin Sankt Pöltner*in” - unter diesen Mottos taufte die Bäckerei ihr beliebtes Brot “Sankt Pöltner” in “Sankt Pöltner*in” um. Die Slogans sollten die Verbundenheit zur Region sowie zu geschlechtergerechten Sprache zum Ausdruck bringen.
Shitstrom. Auf die gut gemeinte Werbeaktion folgte jedoch ein Sturm der Entrüstung. Die sozialen Medien waren voll mit negativen Kommentaren. Nun rudert das Unternehmen zurück und verkauft den Laib wieder unter gewohntem Namen.
„Wir haben leider Gottes Mistgebaut“, meinte Eigentümer Wolfgang Hager in einer Stellungnahme auf Facebook reumütig. Die bereits produzierten 15.000 Oblaten mit dem "Sankt Pöltner*in"-Schriftzug werden dennoch aufgebraucht. Schließlich möchte man keine Ressourcen verschwenden.
Enttäuschung. Nicht alle sind erfreut über den Rückzieher der Bäckerei. „Traurig, dass ihr da zurückrudert, wegen ein paar Leuten, die sich von einem Sternderl angegriffen fühlen“, zeigt sich ein User in einem Kommentar enttäuscht. "Schade. Wer sich über den Namen eines Brotes so echauffiert und bei einem * ausrastet hat sonst wirklich keine anderen Probleme", meint eine Userin.