Ein Jagdhund und ein Fuchs wurden Opfer eines verbotenen Pestizids.
Neuerlich Giftanschläge in Niederösterreich und im Burgenland: Laut WWF haben Unbekannte in Aspersdorf (Bezirk Hollabrunn) Köder gelegt, denen Mitte April ein Fuchs sowie ein Jagdhund zum Opfer fielen. Vor eineinhalb Wochen wurden schließlich in Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) drei mit Carbofuran versetzte Hühnereier gefunden.
Pflanzenschutzmittel
Die Köder enthielten eine violette Substanz.
Diese Färbung sei typisch für das seit Ende 2008 verbotene Pestizid
Carbofuran, ein hochgiftiges Pflanzenschutzmittel, das unter dem
Handelsnamen "Furadan" bekannt ist.
Ein Reiter hatte Mitte April den toten Fuchs entdeckt. Die Jägerschaft veranlasste sofort die Untersuchung des Kadavers am Wiener Forschungsinstitut für Wildtierkunde. Eine Woche zuvor wurde im selben Revier ein Jagdhund nach Vergiftungssymptomen behandelt, doch kam jede Hilfe zu spät. Carbofuran wurde in beiden Fällen nachgewiesen.
Greifvögel gefährdet
"Besonders betroffen sind auf der
Parndorfer Platte heimische, stark gefährdete Greifvögel wie Seeadler oder
Kaiseradler", so Christian Pichler, Leiter des WWF-Seeadlerprojektes. Er
rief dazu auf, Köderfunde und Verdachtsfälle unverzüglich an die
WWF-Gifthotline (Tel. 0676/444 66 12) zu melden. Der Gifteinsatz verstoße
auch massiv gegen das Jagdgesetz, so Burgenlands Landesjägermeister Peter
Prieler. Man sei zu jeglicher Hilfestellung und Unterstützung bereit.