Plakate überklebt

Hass-Aktion schockt Wr. Neustadt

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Bürgermeister Bernhard Müller ist fassungslos. Seine neue Plakatserie für bessere Integration fiel Nazi-Aktion zum Opfer.

Ein erboster ÖSTERREICH-Leser schickte die ersten Bilder der Aktion Montag früh. „Ich hab gedacht, ich seh’ nicht recht“, so der Wr. Neustädter. Kurz darauf dann auch die Bestätigung aus dem Rathaus. „Ja, wir haben es schon bemerkt, die gesamte Aktion ist betroffen, wir haben das jetzt alles der Polizei übertragen“, schüttelt Stadtsprecher Rainer Spenger den Kopf.

Plakate überklebt
Grund für die Aufregung: Die von der Stadt Wr. Neustadt erst vor wenigen Wochen initiierte Integrations-Kampagne wurde über Nacht entstellt. Jene berühmten „Ausländer“, die in Wr. Neustadt eine Heimat gefunden haben und so für eine gelungene Integration als Testimonials zur Verfügung standen, wurden überklebt. Mit Parolen, wie „Integration ist Illusion“ oder „Ich will nach Hause“ wollten die Urheber offenbar zeigen, wie sinnlos man diese Initiative in manchen Kreisen findet. Herauszufinden, welche das sind, ist jetzt Aufgabe der Polizei, ein erster Ansatz ist die bekannte Jung-Nazi-Gruppe „Alpen-Adria“, die nun überprüft wird.

Wr. Neustadt hat starke rechte Szene
Bürgermeister Bernhard Müller (SPÖ) ist und erzürnt: „Das kommt von Menschen, die nicht in einem friedvollen Miteinander auskommen wollen, denn genau darauf zielt die Kampagne ab“, so der Stadtchef im Gespräch mit ÖSTERREICH. Dass diese Szene aus dem rechten Eck kommt, ist für Müller auch ganz klar. „Das ist ja kein Streich oder ein Scherz, das ist eine gezielte Aktion und die kommt aus dem rechten Eck.“ Er werde nun alle Plakate wieder neu plakatieren, denn an sich komme die Aktion gut an, „ich kriege jeden Tag wirklich ein gutes Feedback zu den Plakaten“.

Ob mit dieser Störattacke der Gemeinderatswahlkampf schon eingeläutet ist, will Müller noch nicht sagen. Fest steht aber, dass „das Thema Integration in allen nächsten Wahlentscheidungen sehr wichtig wird“, versichert Müller.

Ohne Spielregeln kann man nicht bleiben
Seinen Wahlkampf will der Bürgermeister der zweitgrößten Stadt Niederösterreichs, die einen hohen Teil an Familien mit Migrations-Hintergrund hat, pragmatisch anlegen. „Es sind alle willkommen, die sich an Spielregeln halten und friedlich leben wollen. Die anderen können hier nicht bleiben.“

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