Causa Kirchstetten

Horror-Heim: Tote durch Medikamenten-Tests?

27.11.2017

In der Causa wurden jetzt die Leichen von zwei Patientinnen exhumiert.

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Bei den beiden Toten, die wieder ausgegraben wurden, handelt es sich um zwei Frauen, die 2015 und 2016 gestorben sind, – das bestätigte am Sonntag die Staatsanwaltschaft in St. Pölten. Geklärt werden soll, ob es Hinweise auf falsche oder überdosierte Medikation gibt, die möglicherweise sogar zum Tod der Heiminsassinnen des Clementinum geführt hat.

Dass der Hauptverdächtige G., ein junger Pfleger mit Hang zum Sadismus, gerne mit Medikamenten „gespielt“ und seine Schützlingen damit gequält haben soll, zeigt die Aussage eine Kollegin.

Noch steht kein Mord­verdacht im Raum

Die Frau gibt an: „Als eine Krankenschwester vom Urlaub aus Afrika wieder in den Dienst kam, hat G. nach eigener Aussage allen Bewohnerinnen mit einer Sonde Guttalax-Tropfen (ein Abführmittel, Anm. der Red.) ohne ärztliche Anordnung verabreicht.“ Alle Insassen hatten daraufhin Durchfall und die Kollegin am ersten Tag nach dem Urlaub einen der schlimmsten Arbeitstage ihrer Karriere.

Ist bei solchen oder ähn­lichen „Experimenten“ des Pflegers sowie fünf weiterer weiblicher Verdächtiger gar jemand gestorben? Oder wurden, wie einst in Lainz, lästige Patienten mit Medikamenten getötet? Die Staatsanwaltschaft hält sich bedeckt: „Wir ermitteln nicht wegen Mord. Weitere Exhumierungen sind nicht geplant.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.(kor)     

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