Die zusammengepferchten Insassen durften von Rumänien bis knapp vor Wien nie aussteigen.
Sogar die Notdurft mussten die Männer, Frauen und ein Baby im Laderaum des Mercedes Vito verrichten. Gerade einmal fünf Quadratmeter standen den 17 Flüchtlingen, die pro Person 5.000 Euro für die Fahrt von der rumänisch-ungarischen Grenze nach Österreich hingeblättert hatten, zur Verfügung.
Dazu kam, dass die Syrer, Iraker und Kurden während der gesamten Fahrt nichts zu trinken und zu essen bekamen. Und Frischluft gab es auch nur, weil der Fahrer – ein 19-jähriger Handlanger der Schlepper-Mafia aus Ägypten – nicht einschlafen bzw. ersticken wollte.
Als der Morgen anbrach und immer mehr vorbeifahrende Autofahrer im Morgenverkehr auf der A 4 Richtung Wien den unmenschlichen Transport und die gequälten Gesichter in dem Kleinbus sahen, riefen einige die Polizei, die den Transport und einen vorausfahrenden Kleinwagen bei Schwechat stoppte.
chlepper umgehend in Untersuchungshaft
Die Insassen des Fiat Punto (zwei Syrer im Alter von 20 und 37 Jahren) und der 19-Jährige Busfahrer wurden verhaftet. Gegen die drei anerkannten Asylwerber – einer in Österreich, einer in Italien und einer in Griechenland – wird wegen Schlepperei und fahrlässige Gefährdung der körperlichen Sicherheit ermittelt. So soll das Trio den Flüchtlingseltern eines acht Monate alten Babys ein Betäubungsmittel gegeben und sie gezwungen haben, das Kind während der Fahrt damit ruhigzustellen. Das Trio kam in Korneuburg in U-Haft. Die Flüchtlinge wurden erstversorgt.
(kor)