Web-Handel verbieten
Hunde-Cops gegen Welpen-Schmuggler
04.03.2009
Jährlich werden bis zu 20.800 „Ost-Welpen“ über den Wiener Airport nach Spanien transportiert. Viele davon illegal, fürchten Tierschützer.
Geht es nach Tierschützern, läuft beim Handel mit jungen Hunden einiges falsch: Immer wieder werden Welpentransporte abgefangen, vor allem aus der Slowakei und Ungarn. Die „Ware“: Viel zu junge Tiere, die auf großen Zuchtfarmen aufgezogen – und bereits nach wenigen Wochen ihren Müttern weggenommen und über Tausende Kilometer zu den Käufern transportiert werden. Derzeit vor allem nach Spanien, wo offenbar reges Interesse an Welpen aus Osteuropa besteht.
Dunkelziffer
Laut Gesundheitsministerium werden vier Mal pro
Woche je 30 bis 100 Hundewelpen von slowakischen Züchtern zum Flughafen in
Wien und von dort per Flugzeug weiter nach Spanien transportiert – also
6.240 bis 20.800 Tiere pro Jahr. Nicht, dass es sich dabei ausschließlich um
sogenannte „Schmuggelwelpen“ handelt – der Großteil der Tiere ist legal.
Allerdings, gibt die Tierschutzsprecherin der Grünen, Christiane Brunner, zu
bedenken: „Man kann aufgrund dieser Zahlen nur ahnen, wie viele Tiere
illegal in Autos transportiert werden. Und wie viele der Tiere unterwegs
sterben.“
Hunde-Cops
Das Hauptproblem laut Brunner: Die Tiere seien zu jung
und bekämen zu wenig Futter. Die Kooperation von Tierschützern mit der
Polizei funktioniere „unterschiedlich,“ deutet sie an – und meint eigentlich
„schlecht“. Madeleine Petrovic, Chefin des Wiener Tierschutzvereins, bringt
es auf den Punkt: „In der Exekutive sollen mehr Leute geschult werden, vor
allem in der Region Wien-Umgebung.“ Der Hintergrund: Die „Hunde-Cops“ sollen
erkennen, ob kontrollierte Tiere gequält wurden, ob das angegebene Alter
stimmt und ob die Impf-Papiere in Ordnung sind.
Internet-Handel
Eine weitere Forderung von Tierschützern, um den
Handel mit (zu jungen) Welpen zu regulieren, sind schärfere Gesetze. Auf
EU-Ebene, aber auch in Österreich. Konkret geht es um Paragraf 8a des
Tierschutzgesetzes, in dem das Feilbieten von Welpen auf öffentlichen
Plätzen verboten wird. Alexander Willer vom Verband Pro-Tier: „Auch der
Handel mit Welpen im Internet muss in diesem Paragrafen verankert werden.“
Denn seit das Geschäft mit den Tieren auf Parkplätzen und auf Märkten
verboten wurde, habe es sich ins Internet verlagert – wo mittlerweile auf
Portalen wie willhaben.at der Handel mit Welpen floriert.