Die Familie F. lebte jahrelang auch in Oberösterreich. Sie sollen nicht sehr umgänglich gewesen sein. Sie "sind irgendwie aufgefallen".
Josef F. lebte nicht nur in Amstetten in Niederösterreich, sondern dürfte mit seiner Familie jahrelang auch in eine Pension - den Gasthof Seestern - in Oberösterreich betrieben bzw. bewohnt haben. "Ich habe mich eben erinnern können, dass die Familie hier gelebt hat", sagte ein Ortsbewohnerin am Dienstag. "Sie sind halt aufgefallen, irgendwie."
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Laut den Erinnerungen der Gemeindemitglieder bewohnte der heute 73-Jährige mit seiner Familie zwischen 1973 und 1996 eine große, mehrstöckige Pension, den Gasthof Seestern in Unterach am Attersee, mit Campingplatz. Diese sei nicht nur ein Feriendomizil gewesen, auch die Schule sei besucht worden, erzählte die Frau. "Diesbezüglich hat es mit der Familie nie Probleme gegeben." Etwa 1996 sei das Haus im oberösterreichischen Seengebiet im Salzkammergut verkauft worden, meinte sie. "Da hat man dann nichts mehr von ihnen gehört."
Der Gasthof "Seestern" gehörte den Fritzls. (c) Thomas Leitner
"Kinder haben gezittert vor ihm"
Der Bürgermeister von
Unterach, Engelbert Gnigler, erzählte der ZIB2 am Dienstag, dass sich die
Familie hier sehr wohl gefühlt habe, wenn der Vater nicht da war. "Wenn
er wieder nach Unterach gekommen ist, haben die Kinder gezittert vor ihm."
Nicht sehr umgangsfreundlich
Der Familienname sei ein Begriff
und habe zum Ortsgeschehen gehört, erinnert sich die Bewohnerin an Josef F. "Ich
glaube, er war nicht sehr umgangsfreundlich. Niemand hat viel über ihn
gewusst." Schwierigkeiten habe es damals anscheinend bei den Zubauten
bei der Pension und den diesbezüglichen Vorschriften gegeben. Aber: "Streitigkeiten
gibt es bald einmal", meinte sie.
Anfang der 80er Jahre sei die große Pension unter mysteriösen Umständen abgebrannt, viel kleiner wieder aufgebaut und einige Jahre später verkauft worden - zu einem Zeitpunkt, in dem sich die heute 42-jährige Tochter bereits in Gefangenschaft in dem Verlies in Amstetten befunden habe muss.
Spekulationen über Mordfall
Im Zusammenhang mit dem
Inzest-Fall in Amstetten wird in Oberösterreich auch ein möglicher
Zusammenhang mit einem ungeklärten Sexualmord aus dem Jahr 1986 geprüft. Die
Überprüfung sei ein Routineangelegenheit, derzeit sehe man keinen
Zusammenhang, betonte Walter Folger vom oberösterreichischen
Landeskriminalamt.
Leiche im Mondsee
Damals fanden zwei Taucher die in
Plastikplanen eingewickelte Leiche eines 17-jährigen Mädchens am seichten
Ufer des Mondsees. "Wir haben die Akten durchforstet, der Verdächtige
scheint darin nicht auf", erklärte Folger. Es gebe zwar einen "geografischen
Bezug" - F.s Frau betrieb damals eine Gaststätte in der Nähe -, aber "keine
heiße Spur".