Inzest-Drama

Streit um Opferanwalt der Fritzls entbrannt

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Um die Bestellung eines Opferanwalts für die Verlies-Opfer aus Amstetten ist bereits ein politischer Streit entbrannt.

Die Opfer von Josef F., der seine heute 42-jährige Tochter seit ihrem elften Lebensjahr missbraucht, 24 Jahre in einem Verlies gefangen gehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt haben soll, haben Anspruch auf kostenlose psychosoziale und juristische Prozessbegleitung. Um die Bestellung des Opferanwalts Christoph Herbst ist eine Diskussion im Gange: Der "Weiße Ring", der seit 1. Juli 2007 die Opferhilfe koordiniert, und das Gewaltschutzzentrum Niederösterreich hatten sich bereits darauf geeinigt, Eva Plaz zur Opferanwältin zu nominieren.

Plaz vom "Weißen Ring" vorgeschlagen
Plaz, die auf jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit Opfern von strafbaren Handlungen verweisen kann und das österreichische Modell der Prozessbegleitung entwickelt hat, wurde gut informierten Kreisen zufolge bereits am Montag der Bezirkshauptmannschaft als rechtlicher Beistand für die Kinder bzw. Enkel von Josef F. vorgeschlagen.

Pröll bot "als erster" Herbst an
Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll (V) bot der Familie jedoch Christoph Herbst als Opferanwalt an und kündigte an, diesen auch finanzieren zu wollen. "Der Landeshauptmann hat am Montag früh als erster einen Anwalt angeboten. Es hätten auch andere die Idee haben können", so Pröll-Sprecher Peter Kirchweger am Mittwoch. Der "Weiße Ring" habe sich erst danach beim Bezirkshauptmann gemeldet.

Herbst ohne Erfahrung als Opferanwalt
Die Entscheidung zugunsten von Herbst löste nun beim "Weißen Ring" Verwunderung aus. "Eva Plaz ist die versierteste Anwältin in diesem Bereich. Wir sind verpflichtet, dass wir jemanden nehmen, der in der Opferarbeit Erfahrung hat. Doktor Herbst ist sicher ein guter, engagierter Anwalt. Aber er hat keinerlei Erfahrung als Opferanwalt", meinte Udo Jesionek, der Präsident des "Weißen Rings", am Mittwoch. Er sei daher "überrascht", die zuständige Interventionsstelle "völlig verdattert", dass das Land Niederösterreich Plaz offenbar nicht akzeptiere.

Herbst gilt als erstklassiger Wirtschaftsanwalt und ausgewiesener Experte im Bankwesen. Er war Ex-Aufsichtsratsvorsitzender der Bank Burgenland und sitzt für das Land Niederösterreich im Aufsichtsrat des Flughafens Wien.

Anwälte sollen sich jetzt einigen
Formaljuristisch wäre es denkbar, dass Plaz und Herbst parallel die Interessen der betroffenen Familie vertreten und sich vom Bund bzw. dem Land bezahlen lassen. Ob es Sinn macht, die Opfer von Josef F. mit mehreren Anwälten zu konfrontieren, erscheint allerdings fraglich. "Sinnvoll wäre es, wenn sich Plaz und Herbst zusammen setzen und sich ohne Zurufe von außen auf eine Lösung einigen könnten", meinte Jesionek.

"Es war und ist Sache der betroffenen Familie, ihren Anwalt selbst zu bestimmen. Davon haben sie Gebrauch gemacht", betonte der Sprecher von Landeshauptmann Pröll. Mit der Bestellung von Herbst sei "sichergestellt, dass die Opfer dieses Kriminalfalls nicht irgendwelchen Geschäftemachern in die Hände fallen", sagte Kirchweger.

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Ein verwahrlostes Haus, grau, mit verhangenen Fenstern und heruntergelassenen Rollläden, meterhohe Hecken und Büsche - so stellte sich der mutmaßliche Tatort des jahrzehntelangen Martyriums von Elisabeth F. dar. "Kaum vorstellbar, dass hier jemand wohnt".

Männer in weißen Overalls huschen im Garten aus und ein. Von der Straße aus erkennt man hinter den hohen Büschen nur ein kleines Gartenhaus. Die Spurensuche vor Ort wird Tage, wenn nicht Wochen dauern, heißt es.

Franz Polzer, der Leiter des Landeskriminalamts Niederösterreich während der Pressekonferenz am Sonntag.

Der Sprecher der Staatsanwalt St. Poelten , Gerhard Sedlacek.

Sichtlich schockiert über den besonders schweren Fall von Inzest zeigte sich die Vertreter der Behörden.

Drei der Kinder zog Fritzl als Adopitvkinder auf, drei andere mussten im Verlies bei ihrer Mutter leben.

Ermittler untersuchen jeden Winkel des Verlieses.

Erst durch eine mysteriöse Krankheit eines der "Keller-Kinder" flog alles auf.

Das Medieninteresse an dem Fall war riesig

Die Mieter des Hauses durften den Garten nicht betreten.

Die Türklingel von Josef und Rosemarie Fritzl.

Hinter diesen Mauern hat sich eines der grausamsten Verbrechen aller Zeiten abgespielt.

Die Polizisten ermitteln am Tatort.

Ein Fenster des Horrorhauses in Nahaufnahme.

Der Hauseingang von innen.

Von dieser Seite sieht das Haus unheimlich aus. Die Nachbarn der Familie sind geschockt und können die Tragödie nicht fassen.

Das Medienecho im Fall Elisabeth Fritzl ist enorm. Alle Tageszeitungen haben den Fall auf ihrer Titelseite.

Seit der Entdeckung des Verlieses ist der Medienrummel enorm.

Josef Fritzl baute den Keller dieses Hauses zu einem Verlies aus und sperrte seine eigene Tochter 24 Jahre lang darin ein.

Er verging sich jahrelang an seiner Tochter. Sie bekam sieben Kinder, eines starb direkt nach der Geburt.

Das Landesklinikum Mostviertel: Hier werden die 42-jährige Tochter von Josef F. und drei ihrer Kinder medizinisch betreut.

Amstettens Bürgermeister Herbert Katzenbruber.

Journalisten stürmen Amstetten.

Polizisten bewachen das Grundstück, damit die Ermittlungen nicht gestört werden.

Ein Polizist überprüft den Eingang zum Horror-Haus.

Die Menschen aus Amstetten brachten ihr Mitgefühl und ihre Anteilnahme mit einem Lichtermeer zum Ausdruck.

Auch eine Woche nach dem Aufdecken des Falles wird das Horror-Haus noch von diversen Medienvertretern belagert.

Ermittler durchsuchen das Haus und das Verlies bis aufs kleinste Detail. Der Tatverdächtige muss das Verlies bereits beim Bau des Neubaus geplant haben. Es gibt zahlreiche versteckte Schächte, die einen zweiten Eingang verdeckten.

Aus dem elektromechanischen Gutachten geht hervor, dass, selbst wenn jemand die Tür zum Verlies entdeckt hätte, er kaum in den Keller gelangt wäre: Fritzl hatte die Schleuse zu den Kellerräumen, in denen seine Tochter und die drei Kinder leben mussten, mi

Wenn also Josef Fritzl von seinen oft wochenlangen Urlauben im Ausland nicht zurückgekehrt oder ihm ein Unfall widerfahren wäre, wären E. und ihre Kinder vermutlich zugrunde gegangen.

Die Stromleitungen, die Fritzl im Keller verlegt hatte, waren laut dem Gutachten dilettantisch installiert worden.

So war die Gefahr von lebensbedrohenden Stromschlägen gegeben, hieß es im Gutachten. Bei einem Kurzschluss hätte es zu einem Kabelbrand kommen können, der für die Eingeschlossenen vermutlich fatale Folgen gehabt hätte.

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