In Niederösterreich wurden im vergangenen Jahr 8 Fußgängerinnen und Fußgänger bei Verkehrsunfällen tödlich verletzt. Nun fordert die Mobilitätsorganisation VCÖ ein seniorengerechtes Verkehrssystem.
Der VCÖ ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ihr Ziel ist unteranderem ein sozial gerechtes Verkehrssystem. Eine VCÖ-Analyse zeigt, dass im Verglich zu 2023 mit 10 Toten im vergangenen Jahr weniger Fußgängerinnen und Fußgänger ums Leben gekommen sind. Von den 8 Opfern des vergangenen Jahres war laut Analyse jedes 2. über 70 Jahre alt. VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky spricht sich daher für mehr Rücksicht auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer aus. Sie fordert verstärkte Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem.
Tempo 30
Als besonders wirksam empfindet Jaschinsky ein niedrigeres Tempo. Diese Empfehlung begründet die Expertin damit, dass ältere Menschen länger brauchen um Straßen zu überqueren. Bei einer Kollision bei Tempo 50 ist das Risiko vier bis fünf mal so hoch tödlich zu verunglücken wie bei Tempo 30. Mit einem niedrigeren Tempo würde außerdem der Anhalteweg der PKW-Lenker kürzer. Auch Ablenkungen während der Fahrt seien laut Jaschinsky bei niedrigeren Geschwindigkeiten weniger gefährlich.
Die Expertin spricht sich neben einem seniorengerechten Verkehrssystem auch für ein fehlertolerantes System aus. Für sie ist es besonders wichtig, dass die Fehler der Verkehrsteilnehmer möglichst geringe Folgen haben.