Seit vier Wochen wird Natalie Gailhofer (17) vermisst. Das junge Mädchen hat ein Kind – und verschwand vermutlich mit einem Internet-Flirt.
Den 24. Mai wird Renate Gailhofer (52) aus Gloggnitz immer verfluchen. Den an diesem Tag hätte ihre 17-jährige Tochter Natalie, Absolventin einer Fachschule für Sozialberufe, von einem dreitägigen Ausflug mit ihrer Klasse nach Kärnten heimkehren sollen. Doch Natalie kam nicht, sondern rief nur kurz an: „Ich bleib noch eine Nacht bei einer Freundin in Wiener Neustadt.“ Seither ist die Schülerin wie vom Erdboden verschluckt.
Sohn weint
Trotz ihrer Jugend hat Natalie bereits einen fünf
Monate alten Sohn namens Lars. Den ließ sie vor ihrem Schulausflug bei Oma
Renate zurück und sagte: „Bitte pass gut auf den Kleinen auf!“ In den vier
Wochen seither hat Lars oft um seine Mama geweint. Zeigt ihm die Oma ein
Foto von Natalie, rudert der Bub wild mit den Armen und gluckst dabei vor
Freude. Der Großmutter indes knicken die Mundwinkel vor Gram und sie seufzt:
„Ich verstehe das Ganze nicht.“
Geld behoben
Wie’s aussieht, hat Natalie ihr Baby verlassen –
und ist abgetaucht aus einem Leben, das sie zu früh zu hart in die Pflicht
genommen hat. Denn die Polizei – Renate Gailhofer hat nach zwei Tagen
Abgängigkeitsanzeige erstattet – glaubt nicht an ein Verbrechen, sondern an
das Verhaltensmuster einer Ausreißerin. Typisch dafür das letzte
Lebenszeichen Natalies – aus Wien. Da brauchte sie offenbar Geld und behob
am 5. Juni bei einem Bankomat ein paar Scheine. Ihre Mutter Renate, die sich
als Witwe jetzt allein um Lars kümmern muss, erzählt: „Ihr hab ihr sofort
das Konto sperren lassen, weil ich dachte, dann kommt sie vielleicht heim.
Aber es hat nichts genützt.“
Typisch auch Eintragungen im Kalender des Teenagers. Da ist ein Name mit Herzen eingerahmt: Thomas, ein Internet-Flirt der 17-Jährigen. Mag sein, sie ist bei ihm. Handy-Peilungen brachten bisher kein Ergebnis. Lars sieht weiter nur ein Foto.
Die vermisste Natalie Geilhofer. (c)TZ Oesterreich Pauty Michele